Hups, da waren wir heute aber spät dran. Gegen halb neun sind wir aufgestanden und erst um 10 waren wir unterwegs.
Heute soll es nach Helsinki gehen. Langziel ist die Fähre nach Tallin mit den Zwischenstops BMW-Händler um ein paar Gabeldichtringe zu erleichtern und in einem Outdoorladen Karabiner zu erwerben.
Eine Veränderung gibt es seit gestern, die Nächte sind seit gestern wieder vorhanden, nichts mehr mit den ganzen Tag hell. Nachts muss man wieder eine Taschenlampe zur Hand haben. Hat so seine Vorteile und Nachteile.
Wir sind über kleine Straßen bis zur Ostsee gefahren und dann an der See entlang in Richtung Helsinki. Leider sieht man nur selten die Ostsee und richtig dran gekommen sind wir auch nicht. Wir waren viel alleine auf den Straßen. Die hatten wir bewußt möglichst klein gewählt und wurden mit viel Schotterstraßen belohnt. Hier im Süden ist Finnland echt schön. Und auch das Viehzeug ist nicht so penetrant überall anzutreffen.
Was mir im Nachhinein bewusst wird, das der Norden Finnlands auch Schönes hat. Die Wildheit/Eihnsamkeit ist mir haften geblieben. Kilometerweit nichts und ab und wann mal ein Dorf. Wobei die Dörfer nur aus 10 Häusern bestehen, die auf 2 Kilometer Länge an der Straße verstreut liegen. Ziemlich einsam.
Auf der Fahrt auf der Autobahn haben wir heute einen besonderen Lärmschutzwall gesehen. Die Wand ist leicht schräg zur Fahrbahn angeordnet und alle 25m kommt ein Fenster das senkrecht zur Lärmschutzwand angebracht ist. Da kann man richtig raus gucken und im vorbeifahren bewegt sich die Landschaft noch ein wenig. Sieht aus wie ein Foto, ist aber keins. Pfiffige Idee!
Am späten Nachmittag waren wir dann in Helsinki, die letzten Meter über die Autobahn. Beim ersten BMW-Händler bekamen wir unsere Teile, Glück gehabt. Leider habe ich meinen Zündschlüssel verbaselt. Alle Taschen abgesucht und nichts gefunden. Den Laden nochmal durchkämmt … nichts. Die Koffer und Taschen durchsucht – ich hatte zwischendurch meine Sonnenbrille und Volkers iPhone geholt. Nichts! Ich weis, ich hatte mir beim wegpacken des Schlüssels noch gedacht, da gehörst du nicht hin. Aber ich war durch irgendetwas abgelenkt. Also Zweitschlüssel rausholen. Den hatte ich meinem Ersatzteillager unter dem Tank deponiert. Wo ich jetzt so darüber nachdenke … keine gute Idee. War ziemlich mühsam die Sitzbank herunterzubekommen ohne Zündschlüssel. Und das ganze Gepäck musste auch runter. Aber der Zündschlüssel kam zu Tage und wir konnten nach dem Verstauen und Verzurren des Gepäcks die Fahrt wieder aufnehmen. Nächstes Ziel: Zeltplatz um den Wellendichtring einzubauen.
Am Zeltplatz angekommen hat Volker sich um das Motorrad gekümmert und ich um das Lager. Also Zelt aufbauen, Isomatten aufblasen, Schlafsäcke aus den Kompressionssäcken befreien und einen Tee kochen. Und da kam schon das nächste Übel. Mein Benzinkocher wollte nicht mehr mit der Pumpe Druck aufbauen. Das hatte er die Tage schon einmal probiert. Da konnte ich ihn noch eines besseren Belehren. Aber heute wollte er nicht. Aber wir führen ja ein größeres Lager mit uns. Unter anderem von meinem alten, baugleichen Kocher alle Einzelteile, unter anderem die Pumpe. Jetzt geht er wieder und der Tee schmeckte natürlich köstlich.
Heute hatten wir mal wieder Sonne bei um die 23°Grad. Ein schöner Tag in einem doch schönen Land. Obwohl wir es heute haben langsam gehen lassen, kamen doch 380km zusammen. Und den Zündschlüssel habe ich dann tatsächlich da gefunden, wo er gar nicht hingehörte. Meine Motorradjacke hat eine aufgesetzte Tasche, in die man von der Seite eingreifen kann. Taugt wunderbar für die kalte Hände wärmer zu machen, aber ein Schlüssel kann da jederzeit rausfallen. Aber da lag er noch. Nun hat der Reserveschlüssel einen neuen Platz im Tankrucksack.
Morgen ist wieder Fähre fahren dran … wie ist morgen der Wind?
4-5, in Böen 6 … sagt der Segelwetterbericht. Kommt gut an!
Na dann würde ich reisetabletten gegn übel keit empfehlen und man der muss ja übel ge wesen sein mit ner undichten gabel übet deb schotter