Vor der Rückfahrt von Teth bin ich die Piste entlang einmal die Dorfstrasse entlang laufen, und das vor dem Frühstück. Knapp 1 km ist das Dorf lang, gefühlt alle 30m ein Haus, jedes zweite bietet einen Campingplatz an, jedes vierte mit Wifi. Hier zu leben …. die eine Richtung 15km Schotter über Serpentinen … die andere Richtung 50km Schotter über Serpentinen! Ich laufe – über Schotter – bis zu der Kirche, das Dorf geht noch weiter … Am Friedhof sehe ich Grabplatten komplett aus Beton gegossen. Das Kreuz ist noch aus Holz. Beton scheint hier neben Steinen und Holz Basiswerkstoff zu sein. Unser Waschhaus am Campingplatz ist ebenfalls komplett aus Beton gegossen, inklusive dem Dach. Wie bekommen die den Beton über die Wege ins Dorf?
Die Rückfahrt über den Schotterweg gestaltet sich viel einfacher als die Hinfahrt. Es geht bergauf, ein Grund dafür! Und wir wissen, was auf uns zukommt. Streckenweise haben wir sogar richtig Spass an der Fahrt. Einmal halten wir nochmal an der Stelle, an der wir gestern den ersten Blick auf diese Bergwelt hatten. Fantastisch, ob ich nochmal nach hier kommen werde?
Die Passabfahrt über die Teerstrasse vergeht wie im Flug. Stellenweise steigen einzelne blaue Rauchwolken aus dem Wald auf. Waldbrand? Uns kommt auf dem Rest der Strecke kein Feuerwehrauto entgegen. Mulmig ist mir schon.
Über eine grössere Strasse geht es in Richtung Montenegro und wir nehmen Abschied von Albanien. Mir hat es sehr gut gefallen, Landschaftlich und Menschlich. Mit dem Umfeld und auch mit den sanitären Anlangen hatte ich stellenweise dann doch ein Problem.
Die Einreise nach Montenegro gestaltet sich problemlos. Wir durchfahren eine grössere Stadt und sehen endlich mal wieder einen echten Supermarkt. In Albanien waren Supermärkte zum einen sehr klein mit einem entsprechenden kleinen Angebot und darüber hinaus ist das Sortiment auch nur sehr eingeschränkt. Es gibt kein Brot und auch kein Obst oder Gemüse. Dafür muss man dann andere Läden bzw. die zahlreichen Strassenverkaufsstände aufsuchen. Unser heutiger Supermarkt ist zwar für unsere Verhältnisse auch klein, wir bekommen aber alles eingekauft. Beim Verlassen werden wir von drei Kindern angebettelt. Wir schieben unseren Einkaufswagen an ihnen vorbei, sie folgen uns bis zu den Motorrädern. Dort halten ich ihnen eine Tüte mit in Papier eingewickelten Bonbons entgegen. Der Erste nimmt zwei, der Zweite drei und der Dritte bekommt die volle Hand kaum aus der Tüte. Das Papier wird achtlos auf den Bürgersteig geworfen. Aber gefreut haben sie sich jedenfalls.
Wie sich später herausstellte war diese Stadt die Hauptstadt von Montenegro. Und … In welcher Stadt waren wir jetzt? Ich wusste es nicht: Podgorica.
Wir fahren über schönste kurvige Straßen, die leider zu klein sind um gefahrlos an den entgegenkommenden LKWs vorbei zu kommen. Die sind sehr zahlreich. Die Straße wird ausgebaut mit einem chinesischen Investor. Überall chinesische Zeichen und viel, sehr viel LKW-Verkehr. Also an jeder Ecke linsen, ob gerade einer kommt.
An der Tara Quelle machen wir Pause und fahren von da an immer entlang des Flusses in Richtung Norden. Langsam entwickelt sich die Taraschlucht. Riesig, aber leider können wir nur selten den total klaren Fluss sehen, die Strecke ist dicht bewaldet. Wir finden einen total schönen Campingplatz mit einem sehr netten Geschwisterpaar. Der Platz ist endlich mal wieder in einem sehr guten Zustand. Leider ist das Internet sehr mau …