Unsere Fähre hatte keine Kabinen, also mussten wir uns auf der Fähre einen Platz suchen, wo man sich hinlegen kann. Da waren wir recht erfolgreich. In gewohnter Weise an der Warteschlange am Hafen vorbei und als erster auf die Fähre gefahren. Wir mussten nur mit den normalen Passagieren ohne Fahrzeuge wetteifern. Die sind vor allen anderen an der Grenze abgefertigt worden und hatten einen kleinen zeitlichen Vorteil gegenüber uns. Wir haben trotzdem einen akzeptablen Platz an einem 4er Tisch ergattert. In unserer direkter Nachbarschaft ein größere Gruppe junger Italiener, die in den ersten Stunden recht lebhaft waren. Wir waren mit einer Flasche Wein, einer Tüte Flips und anderen Schweinkram dagegen recht gut gerüstet. Gegen 23 Uhr dann die Isomatten und Schlafsäcke unter dem Tisch ausgebreitet und die Nacht halbwegs geschlafen. Um 7 Uhr sind wir pünktlich in Ancona eingelaufen und wir wurden mit einem schönen Sonnenaufgang begrüsst.
Die Hafenausfahrt gestaltete sich schwierig. Wir haben uns erstmal gründlich verfahren und Ancona einmal großzügig umfahren. Nach dem wir die kleine Bergstrasse gefunden hatten, war diese genau das Richtige für den Start in den Tag. Dann weitete sich die Küste und wir fuhren am Strand entlang, der mit Strassencafes und Zeltplätzen verbaut ist. Da war die Küste Kroatiens doch um einiges netter.
Für uns soll es nun in Richtung Rom gehen, weg von der Küste durch die Region Marken nach den Abruzzen.
Hier endet unser erster Tag in Italien. Die kurze unruhige Nacht auf der Fähre forderte ihren Tribut und wir fuhren zeitig einen Campingplatz an. Der liegt genau in dem Gebiet, in dem noch 2016 das schwere Erdbeben wütete. War es Zufall? Ich empfand die Blicke der am Straßen stehenden Menschen, als ob ich ein Eindringling bin.