62 – Erdbeben 2016

258 km – 16.657 km

Vorhersage für heute: 6h Sonne und Gewitter bei 24Grad. Schauen wir mal wie es wird.

Schon um 8 Uhr waren wir auf der Strasse. Es war noch trocken und wir fuhren unsere Route durch die Abruzzen an Amatrice vorbei. Immer mehr Häuser sind zerstört. Unglaublich wie es hier nach einem Jahr noch aussieht. Einige Strassen sind komplett gesperrt, bei einigen wird die Einfahrt vom Militär kontrolliert. Gut 70km durchfahren wir zerstörte Dörfer in unserer Fahrtrichtung von Nord nach Süd.

Am Lago di Campotosto holt uns dann der Regen ein. Wir stellen uns unter einem Baum unter. Nach dem Regenradar dauert es gut eine Stunde bis der Regen nachlässt. Wir bauen das Tarp auf und genau in der Aufbauzeit kommt der meiste Regen runter. Danach tröpfelt es nur noch. Da hatte der Regenradar was anderes angekündigt. Egal, wir kochen uns Kaffee – es ist der letzte, wir müssen unbedingt einkaufen – und es tröpfelt uns so jedenfalls nicht in den Nacken.
Für heute sind kleinste italienische Straßen als Route geplant. Sehr schön zu fahren, griffige Oberflächen und so gut wie kein Split auf der Straße. Nach dem Osten und dem Balkan muss ich erstmal wieder an meiner Kurvenlinie arbeiten, die ist dort echt versaut worden.

In L’Aquila wollen wir Tanken und Einkaufen. Das Tanken klappte gut, das Einkaufen war eine mittlere Katastrophe. Auf unseren Weg waren nur kleinste Supermärkte, wir wollten aber unbedingt einen größeren anfahren. Mit Osmand eine Route geplant und schon waren wir auf der Autobahn in der ganz falsche Richtung unterwegs. Mist, wir mussten die 20km wieder zurück, weil wir unbedingt die Route so fahren wollten wie sie geplant war (s.o. kleinste italienische Straßen …)

Und dann konnte Osmand an dem gleichen Tag noch einmal Punkten. Am Lago del Salto sollte ein Campingplatz sein. Es war der einzigste auf unserer Route. Ja, wir hätten es nach unseren Erfahrungen mit Osmand-Campingplätzen es besser wissen können. Wir haben trotzdem auf das Pferd gesetzt. 20km vor dem Campingplatz fing es auch noch an zu regnen. Also auch noch Regenklamotten anziehen. Und dann kam das Hinweisschild, der Campingplatz war da. Immerhin! Leider war er nach dem Unkrautwuchs zu urteilen bestimmt schon seit zwei Jahren geschlossen. Mist. Immerhin hörte es auf zu regnen. Lagecheck … kein Campingplatz in der Nähe … wir fahren die Route weiter, entweder ein wilder Campingplatz oder eine Pension oder ein
Hotel. Mal gucken wer gewinnt. Es wurde ein wunderhübscher Campingplatz mit schöner Aussicht in einem Olivenbaumhain. Nett, man darf ja auch mal Glück haben.

Unsere weiteren Ziele für Italien:

  • Die nächsten zwei Tage haben wir ein Hotel in Rom gebucht. Geplant sind das Kolesseum, das Panteon, der Trevi-Brunnen, das Forum Romanum vielleicht und natürlich mit den Rollerfahrern im römischen Verkehrsstrom um die Wette fahren.
  • Neapel Altstadt und der Markt Porta Nolana
  • Ruinen Von Herculaneum
  • Amalfi-Küste
  • Ätna
  • Palermo …. ?
  • Trapani als Fährhafen für die Überfahrt nach Sardinien

6 Gedanken zu „62 – Erdbeben 2016“

  1. Ihr seid doch Frühaufsteher…;-))
    Mir hat Rom am Besten ganz früh morgens gefallen. Dann sind nur die Leute von der Stadtreinigung unterwegs. Morgens wird die Spanische Treppe gefegt, die Brunnen gereinigt etc. Keine Menschenmassen unterwegs, das Wetter noch frisch und selbst am Petersdom kommt man ohne Stau oben in die Kuppel und kann in Ruhe die Aussicht genießen…zwar auch nur kurz, dann füllt es sich schon, aber es lohnt sich. Dann einen leckeren Espresso… 😉 da bekomme ich auch gleich Lust auf Rom…

  2. Palermo fanden Bärbel und ich insgesamt nich so doll (Juni 2017). Voll, viel Verkehr, schmuddelig. Die Gebäude sind…abwechslungsreich. Moderne stehen direkt neben Abbruch geweiht wirkenden Bauten. Ihr seid da zwar von eurer Tour sicher schlimmeres gewohnt, aber wir waren von P. insgesamt enttäuscht.
    Wunderschön fanden wir jedoch z.B. die Fahrt nach Corleone (DIE Mafiastadt). Es geht ins Gebirge über kleine Sträßchen – schön zu schauen und zu fahren. Inkl. Schlaglöchern und plötzlich fehlenden Fahrbahnbelag. Aber ihr seid ja mit den 11ern unterwegs…

    1. Wir haben von anderer Seite gehört, das es total schön sein soll Juli/August 2017. ich glaube wir machen uns mal ein Bild und berichten ….
      Corleone nehmen wir in die Planung mit auf. Danke für dem Tip.
      Schlaglöcher umd fehlender Fahrbahnbelag ist für uns ein Muss! Ohne ein paar Kilometer Offroad fehlt uns was. Das ist wie Moppedfahren ohne morgens einen Kaffee gehabt zu haben.

  3. Hallo ihr zwei, amalfi Küste ist klasse, ein echtes kurven Inferno! Wenn da nicht diese reisebusse wären .aber die Urlaubsreisen der Italiener, zumindest die offizielle, ist vorbei. Vielleicht habt ihr Glück und kommt ins kurvenschwingen, ich wünsche es euch.
    Wie weit ist man eigentlich nach 62 Tagen im kopf von zu Hause weg? Ist dann irgendwann fahren das Leben oder denkt man doch immer an daheim und das zurück kommen?
    Liebe grüße, holger

    1. Reisebusse haben uns bisher selten am Kurvenschwingen gehindert. Mal sehen wir es wird …
      Es gab Stunden, da habe ich nur für die Reise/Tag gelebt. Ich habe an nichts anderes gedacht und nur dafür gelebt. Landschaft gucken, Kurvenschwingen oder Mopped laufen lassen und die Umwelt spüren – Wind, Sonne, Geruch. Durch die tägliche Kommunikation mit Doro und dem Blog bin ich aber immer mit dem anderen Leben verbunden geblieben. Ein vollständiges Abschalten war/ist nicht möglich. Komisch, seit ein paar Tagen habe ich genau die Frage im Kopf. Mir ist bewusst geworden das die Reise endlich ist und das das Ende näher ist als der Anfang.

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