48 – Drei Länder

349 km – 13.531 km

Der Preis für unseren Campingplatz war inklusive Frühstück … Da wir früh wach waren haben wir alles zusammengepackt und sind gegen acht Uhr zum Frühstück gegangen. Es gab starken Kaffee (der war so stark, das sogar ich ihn habe stehen lassen), Pflaumenmarmelade (nicht meins), salzige Butter (die war nicht leicht gesalzen sondern wirklich salzig), Schafskäse oder vielleicht auch Ziegenkäse (jedenfalls mit seeehr viel Würze) und zwei leckeren Spiegeleiern und recht frischem, leckeren Weissbrot. Wir wurden satt und konnten gestärkt unsere Tour beginnen.

Die Sicht von unserem Frühstückstisch, im Vordergrund sind die Forellen zu erkennen. Die gab es aber nur Abends.

Die Straße wurde immer größer und besser ausgebaut. In Enseke wollten wir tanken. Als wir in die Innenstadt fuhren machten uns die Menschen am Strassenrand gestikulierend klar, das wir in eine Sackgasse fuhren. Aber da lag doch unsere Tankstelle! Als wir anhielten, kamen schon die Ersten und zeigten uns, das wir rechts um die Stadt fahren mussten. Also los und .. die Strassen die wir auf dem Navi sahen und uns möglicherweise in die richtige Richtung gebracht hätten, gab es gar nicht. Wir näherten uns der Großbaustelle, weswegen wir nicht durch die Stadt kamen und einer der Bauarbeiter zeichnete auf Rainers Tank, wie wir zu fahren hatten. Okay, war halt nicht rechts rum sondern links um die Stadt. Da kann man sich schon mal vertun. War nicht so ganz einfach, aber wir haben den Weg gefunden und erreichten die Tankstelle.

Die weitere Strecke durch Albanien wurde echt anstrengend. Die Straßen immer besser ausgebaut und größer aber bei jeder größeren Ausfahrt oder auch Tankstell wurde die Geschwindigkeit von 80 auf 60, 40 und 20 km/h reduziert. Da fällt man doch schon fast um! Echt nervig und absolut nicht einsichtig. Es gab überhaupt gar keinen Grund so langsam zu fahren ….  ausser das da häufig Polizeikontrolle stattfanden. Zum Glück für uns, immer auf der anderen Seite.

Wir sind glatt durch Albaniern gekommen und erreichten noch einmal Griechenland. Kurz nach der Grenze waren zwei parallele Strassen in der Karte angezeigt. Die rechte war unsere ….. und führte uns direkt auf die neue und in auf dem Navi noch nicht dargestellte Autobahn, die natürlich in die ganz falsche Richtung führte. Erst nach zehn Kilometern konnten wir wenden. Shit! Sonst war Griechenland nach Albanien Erholung pur. Selbst die Straßen waren ganz Griechenland untypisch super ausgebaut und gut zu fahren. Das war dann unser letzter Aufenthalt in Griechenland. Und da habe ich noch eine kleine Besonderheit der Griechen. Die stellen auf allen Straßen kleine Altäre auf. Darin enthalten sind Heiligenbildern und Kerzen. Die Altäre werden wohl überall da aufgestanden wo jemand tödlich verunglückt ist. Hier eine kleine Auswahl …

Dann der Grenzübertritt nach Mazedonien. Der gestaltete sich schwierig. Das Navi zeigte eine wunderschöne Strecke genau in unsere gewünschte Richtung … die Straße wurde kleiner, wir kamen durch ein Dorf … wo nix los war, die Straße wurde ein Feldweg …. hier soll ein Grenzübergang sein? Und tatsächlich, wir haben ihn gefunden:

 Hinter der Absperrung waren die Grenzhäuser noch zu sehen, wir sind dann mal einen kleinen Umweg von gut 50km gefahren,  um einen offiziellen Grenzübergang benutzen zu können.

Mazedonien … wie beschreiben? Eine Mischung aus Griechenland und Albanien? Lange halten wir uns hier nicht auf. Wir fahren auf den  Prespasee zu und überqueren über einen Pass um den Ohridsee zu erreichen. Das Ziel für uns in Mazedonien. Die Fahrt ist ähnlich anstrengend wir in Albanien. Über weite Strecken Tempolimits von 40 oder 50 km/h ohne ersichtlichen Grund. Viel Polizeipräsenz und auch Geschwindigkeitsüberwachungen. Der erste Blick auf den Ohridsee ist großartig. Das Wetter meint es echt gut mit uns. Okay, ein wenig diesig ist es, aber wir wollen uns nicht beschweren.

Am Ohridsee besuchen wir noch das Kloster Sveti Naum, dort ist auch die Quelle des Ohridsees, die von dem benachbarten Prespaseee gespeist wird. Das Kloster gehört zum Weltkulturerbe und wird durch reichlich touristischen Beiwerk geschmückt. Wir gaben uns trotzdem einen Ruck und bestattet ihm einen Kurzbesuch ab.

Der Tag war schon weit fortgeschritten, der nächste Campingplatz war unserer. Eine riesige Anlage mit reichlich verlottertem Umfeld, Augen zu und durch.

 

47 – GR – Viskos-Schlucht

195 km – 13.182 km

Gestern waren wir noch in dem am Campingplatz anliegenden Restaurant Essen gegangen. Der erste Gedanke war, ob wir hier richtig sind? Das Lokal schien fast unbezahlbar, oder unser Bekleidung – FlipFlops, T-Shirt und kurze Hosen – war nicht für das Lokal angemessen. Wir haben uns trotzdem hingesessen und wurden teilweise von drei Kellnern bedient. Das Essen war hinterher nicht teuerer als auf unserem Campingplatz, aber es hat um Längen besser geschmeckt. Als wir das Restaurant verließen, haben wir den Haupteingang genutzt. Dort wurden wir von zwei Bodyguards ein wenig schief angesehen. Wir vermuten, das wir das Restaurant über den Dienstboteneingang betreten haben. Es war ein schöner Abschluss vom gestrigen Tag.

Heute haben wir uns zeitig auf den Weg zur Vikos-Schlucht gemacht. Auf dem Weg sind wir an einer alten Steinbrücke im nördlichen Pindos National-Park vorbei gekommen und haben ein paar Fotos gemacht. Ein sehr schönes Motiv, kann mich gar nicht entscheiden …

Und dann nähern wir uns der Vikos-Schlucht. „Die Schlucht ersteckt sich über eine Länge von knapp 10 km. Der Bach bzw. Fluss Vikos durchfließt die Schlucht und vereinigt sich am nördlichen Ausgang der Schlucht mit anderen Quellzuflüssen zum Fluss Voidomatis. Die Angaben über die maximale Tiefe der Schlucht differieren erheblich und schwanken zwischen 600 m und knapp 1.000 m. Im Guinness-Buch der Rekorde ist sie als tiefste Schlucht der Welt eingetragen, wobei das Verhältnis zwischen Tiefe und Breite als maßgebliches Kriterium definiert wurde.“ (Alles aus der Wikipedia)

Zwei Aussichtspunkte gibt es für den Einblick in die Schlucht. Wir haben beide aufgesucht. Beim ersten östlich liegenden muss man gut 20 Minuten  über einen kleinen Pfad laufen. Davon stammen die obigen Fotos, es sind heute ein paar mehr als sonst. Verzeiht!

Beim zweiten Aussichtspunkt haben wir unsere Mittagspause mit viel Obst und frischem Brot gemacht, natürlich mit frischen Kaffee!

Und dann war es vorbei mit Griechenland, es verabschiedete sich mit einem fantastischen Panorama:

Albanien! Ein fremdes unbekanntes Land, wir hatten/haben Respekt! Der Grenzübertritt war schon besonders. Die Griechen wünschten uns eine gute Reise und bei den Albanern suchten wir die Grenzbeamten erst vergebens. Die Schranke zu, neee da fahren wir jetzt mal lieber nicht drüber. Wo sind sie denn? Nach zwei Minuten kommt dann doch einer raus. One minute, hmmm will er sich noch die Hände waschen? Noch ein Grenzbeamter. Die selbe Info, one minute. Okay, es wurden dann eher zehn Minuten und nach Überprüfung aller Dokumente (Perso, Fahrzeugschein, keine grüne Versicherungskarte) konnten wir die Grenze überfahren.

Die ersten Eindrücke, erschreckend. Die Landschaft grandios, die Strassen anspruchsvoll, jeden Tag möchte ich die nicht fahren. Seht selbst:

Warum die Pferde und Maultiere die eigentümlichen Gestelle auf dem Rücken tragen … ? Wir haben es auf den ersten 40km in Albanien häufig gesehen.

Von den uns bekannten 20 Campingplätzen in Albanien war einer auf unserer Strecke, und was für einer. Eigener Pool – okay nicht sooo sauber – eigene Forellenzucht – sehr eindrucksvoll. Ob die Gänse auch … ? Das Essen schmeckte vortrefflich. Soviel Luxus hätten wir nicht erwartet!

Und ganz zum Schluss:
Der Balkan ist nicht EU und somit gelten hier nicht die neuen Roomingverträge. Dies betrifft insbesondere Albanien – Mazedoninen – Bosnien – Montenegro; Kroatien müsste gehen. Also kann in den nächsten ein bis zwei Wochen mal kein Beitrag erscheinen, wenn wir kein Wlan auf dem Campingplatz haben.

46 – GR – Orakel von Zeus

109 km – 12.987 km

Heute morgen haben wir Rainer beim Packen unterstützt. Der gestrige Plan seinen Reifen zu wechseln scheiterte, in Griechenland war Feiertag gewesen. So fuhr er heute um kurz nach Acht vom Campingplatz und steuerte den nächsten Reifenhändler an. Volker und ich packten unsere Sachen weiter und um halb neun waren wir Startbereit. Leider konnten wir den Platz nicht verlassen, weil wir noch nicht bezahlt hatten. Erst um Neun war die Rezeption wieder besetzt und erst dann konnten wir Rainer folgen. Als wir beim Reifenhändler ankamen, bezahlte er gerade. Das passte also ganz gut.

Heute hatten wir nur eine kurze Fahrt vor uns. Die Fahrt ging durch die Berge auf einer kleinen Straße mit vielen Dörfern. Es war nicht so anspruchsvoll, mit dem neuen Reifen passte es so gut und wir mussten uns nach 2 Tagen auch wieder vorsichtig an das Motorrad fahren gewöhnen. 😉

Dann unser Tageshighlight das „Zeus Orakel“ bei Dodona so ca. 3000 vChr gegründet. So richtig viel zu gucken gibt es nicht mehr. Die Zeitspanne imponiert und das in das Theater 18.000 Menschen gepasst haben sollten, hätte ich so auch nicht gedacht.

 

Wir waren dann schon um 13 auf dem Zeltplatz. Die sind hier in der Ecke echt rar gesät. Den Nachmittag habe ich meinen Kocher repariert.
Für die Hängematteneinsatz haben wir den Ernstfall geübt. Wie schützen wir uns gegen Regen? Also den Testaufbau gemacht, hoffentlich können wir es wiederholen.

Das war dann heute unser letzter Tag in Griechenland. Hat mir sehr gut gefallen und es gibt hier sicherlich noch vieles zu entdecken. Ich denke ich komme wieder!

44/45 – GR Blaurausch

251 km – 12.878 km

Gestern haben wir also die Insel Lefkada angesteuert. Kurz vor der Insel ein Stau. Wie gewohnt links dran vorbei, wir sehen riesige Yachten die Strasse kreuzen … ? Es ist gerade Ausfahrtzeit für den Hafen. Auf den ersten Blick sieht es wie eine klappbare Straßenbrücke aus, aber es ist ein Fährschiff, das bei der Ausfahrt für die Schiffe zur Seite fährt. So kann man es auch machen.

Wir fahren weiter über die Insel. Immer wieder Buchten die zum Baden einladen, wenn da nicht so viele Leute wären. In der Nähe der Badestrände kommt es immer wieder zu Staus, unglaublich die Massen. Wir verzichten und fahren weiter in Richtung Kap Lefkada um dort Mittagspause zu machen. Ein kleine Schotterstraße führt von Ponti über den Berg auf die Westküste von Lefkada und der erste Blick aufs Meer ist atemberaubend. Es ziehen sich hellblaue Farbflächen über das Meer, wer hat hier gephotoshoped?

Zwei Stunden bleiben wir am Kap, unglaublich dieses Blau. Die Insel Meganisi können wir leider nicht mehr anfahren, die letzte Fähre haben wir verpasst. Also leider keine Delphine. Das Untierrätsel hat Rainer gestern schon gelüftet, eine Gottesanbeterin auf der Terasse.

Auf dem Rückweg von dem Kap sind wir mitten über die Insel Lafkada gefahren, schöne Landschaft über kleinste Wege. Teilweise fragten wir uns in den Dörfern, ob das der richtig Weg sein kann. War er aber und wir passten durch, mit einem normalen Auto hätte ich dort nicht fahren mögen

Hier noch ein paar Bilder von unserer Fahrt auf der Insel.

Immer noch traurig, aber jetzt farblich optimiert! Ob das mehr PS bringt wegen besserer Aerodynamik?

Die nächsten Tage sind geplant. Es geht morgen zu dem Dodona Theater / Zeus Orakel und dann auf den Campingplatz in Ioannina, am nächsten Tag besuchen wir die naheliegende Vikouschlucht und fahren dann nach Albanien auf einen Campingplatz nahe der griechischen Grenze um am dritten Tag an dem Ohridsee an der Grenze zwischen Mazedonien und Albanien zu nächtigen.

43 – GR Pausentag

292 km – 12.627 km

Heute war nichts tun angesagt. Gammeln, Strand gucken, Schwimmen, Füße hoch, bischen am Mopped schrauben, Lesen …. Herrlich! Haben wir uns verdient und unser Campingplatz ist dafür bestens geeignet. Er ist sehr groß und man liegt recht dicht beieinander, aber wir bekommen von unseren Nachbarn nur wenig mit. Unser Platz liegt den ganzen Tag im Halbschatten, bis zum Strand sind es keine 100m und die Bar liegt auf dem Weg! Was will man mehr?

Von daher gibt es heute nicht viel zu berichten. Aber ich habe noch ein paar Fotos von gestern. Die Anfahrt zu den Felsenklöstern haben wir für eine Fotosafari genutzt und die bizarren Felsformation abgelichtet.

Oben angekommen haben Rainer und ich dem Kloster Megalo Meteoro einen Besuch abgestattet.

Und dann, wie schon von Volker berichtet, die kreuzenden Steine.

Mein Mopped sieht jetzt endlich nicht mehr so komisch aus, mit verbogenen linken Blinker. Ich habe die Symmetrie wieder hergestellt, seht selbst:

Und zum Schluß noch ein paar Bilder von unserer Fahrt zum Mittelmeer, wunderschöne Landschaft und griechische Strassen in bekannter Qualität.

Die nächsten Tage wollen wir die Víkos-Schlucht und das Theater des Zeus-Orakels von Dodóna als Tagestour besuchen, beides in der Nähe von Ioannina. Dann steht noch die Halbinsel Lefkada auf dem Programm mit der möglichen Erweiterung der Insel Meganisi, mal gucken wie das zeitlich passt. Zuletzt ist noch ein Tag für den Reifenwechsel von Rainers Hinterrad eingeplant und die Optimierung seines Seitenständers beim dörflichen Schmied. Und dann geht es so langsam weiter in Richtung Albanien.

42 – Griechenland ist geil

Heute Morgen haben wir die schwebenden Klöster von Meteora besucht. Das ist der Wahnsinn, so was hab ich noch nicht gesehen. 14tes Jahrhundert und die Jungs bauen auf den nackten Fels ein paar hundert Meter senkrecht den Fels hoch diverse Klöster, das hat mich echt umgehauen.

Danach sind wir durch die griechischen Berge Richtung Südwesten gefahren, Kurve an Kurve, als gute Tat haben wir ner Schildkröte über die Straße geholfen

nen kleinen griechischen Schotterpass mitgenommen, um dann an unserem Zielzeltplatz ein Container Dorf vorzufinden. Nix für uns.

Deshalb haben wir dann doch schon heute das Mittelmeer gesehen:

und nen Zeltplatz am Strand gefunden. Hier lassen wir es uns jetzt gut gehen, ich hab das zweite Bier

ohne was zu essen auf  😀. Aber das gibt’s auch noch

Also, bis morgen.

41 – GR – Von Hunden verfolgt

180 km – 12.335 km

Puh, war das ein Nacht. Ich war selig eingeschlafen und gegen 2 Uhr das erste Mal wach. Warum … ? Ich muss doch gar nicht! Knack. Hups, hinter mir ein Geräusch. Und dann noch einmal. Öhh, ganz schön was los hier. Aber zum Glück keine Hunde die sich die Taschen voll erzählen. Die kennen wir ja schon zur Genüge. Im weiteren Verlauf werde ich häufiger durch leise Geräusche wach, mal hier ein Tapsen und dort ein … Wiesel am fiepsen? Dann gegen Vier plötzlich Hundegebell. Bestimmt keine 30m von uns. Der Hund bellt und bellt, wird langsam heiser und will partout nicht abhauen. Dabei habe ich gar kein Interesse an seiner Geschichte. Ich glaube nach einer viertel Stunde hat er es endlich gemerkt und zog ab. Und die anderen? Rainer dachte sich nur, wie gut das ich nicht in der Hängematte … und Volker hat selig geschlafen und nichts davon mitbekommen!

Den Rest des Tages haben wir den griechischen Straßenbau genossen. Wie wir heute vestellen konnten, sind die gummierten Strassen auch ganz vorzüglich in Kurven zu fahren. Die Straßen glänzen leicht schwarz, vermutlich von dem Gummiabrieb. In Kurven führt das unweigerlich zum Rutschen. Gott bewahre so eine Straße bei beginnenden Regen befahren zu müssen.

Ansonsten die üblichen Verdächtigen, Split weit in die Fahrbahn hinein insbesondere in Kurven, Schlaglöcher und Tiere. Aber auch in Griechenland müssen neue Warnschilder geschaffen werden. Warnung vor tieffliegenden Störche hatten wir schon. Jetzt hier in Griechenland ganz neu … querende Steine getarnt als Schildkröte. Zwei Stück habe ich heute gesehen, gut 15cm groß. Die möchte ich nicht in der Kurve vor dem Vorderrad haben.
Thema Tiere …. kommen wir an einer Ziegenherde vorbei. Nichts neues. Langsam ran fahren, Keil bilden und gucken das keiner plötzlich die Richtung wechselt. Ganz vorbildlich also sind wir da durch … und am Ende stehen die Hunde. Die bellen mich an und verfolgen mich. Dabei habe ich doch alles richtig gemacht. Und die waren echt groß. Puh, schnell am Gasgriff gedreht und weg.

Unser heutiges Tageshighlight sind die Klöster von Meteora. Die erste Sicht auf die Felsenformationen mit den Gebäuden war unglaublich … schön. Wir waren hin und weg. Beim Versuch einen besonders schönen Platz zu erkunden fällt mir mein Motorrad um. Sofort sind drei Griechen um uns herum und helfen das Motorrad aufzuheben und fragen ob wir weitere Hilfe benötigen. Echt nett! Eigentlich nichts passiert, aber jetzt guckt meine Kuh auch ein wenig traurig.

Wir beschließen uns einen Campingplatz zu suchen und dann heute oder morgen die Klöster zu besuchen. Bei der Weiterfahrt sind unglaubliche Felsformationen zu sehen Wir freuen uns schon …

 

40 – Einreise nach Griechenland

433 km – 12.155 km

Der letzte Tag in Bulgarien, der letzte Morgen. Wir rauschen über wünderschöne kleine Strasse und sanfte Hügel ganz allein durch die Berglandschaft. Überall werden Tabakpflanzen angebaut und es gibt Ständerwerke zum Trocknen der Tabakblätter. So nett habe ich Bulgarien selten wahr genommen. Kurz vor der Grenze werden wir von der bulgarischen Grenzpolizei angehalten. Da wird man doch nervös, nach der Passkontrolle geht es aber weiter.

An der BG/GR Grenze müssen wir erstmals die Helme bei der Passkontrolle abnehmen, bisher ein Novum.
In Griechenland angekommen erschlagen uns erstmal die riesigen Strassen und Häuser. Es gibt Farbe für die Häuser und es wirkt nicht mehr so verfallen. Und ganz wichtig, es gibt nicht mehr so viel Müll in der Landschaft und in den Orten. Sehr angenehm. Das hat mich im Osten echt angenervt.
Die Dörfer sind viel belebter. In den Strassencafes treffen sich die Menschen, egal ob Dorf oder Stadt. Die Straßen haben ein paar bisher noch nicht erlebte Besonderheiten. Klar, Schlaglöcher, Unebenheiten das es einen aus den Sattel herausgebt und rasende Griechen gibt es wie im Osten. Die Besonderheit sind die mit Sandsäcken befüllten Schlaglöcher, sehr innovativ! Wir haben es nicht ausprobiert … Und dann die Splitstrassen. Die werden gemacht wie überall mit der Besonderheit das der Split auf ewig liegenbleibt und zwar bevorzugt in dem Kurvenäusseren. Teilweise ist nur noch die halbe Fahrspur da. Unglaublich und schwer fahrbar weil unberechenbar.

Bei Edessa haben wir uns die Wasserfälle als Tages-Höhepunkt herausgesucht. Bei den Temperaturen um die 40Grad ist es schwer sich zu motivieren. Aber der Ausflug hat sich gelohnt. Es stürzen mehrere Wasserfälle einen Abgrund herunter, der größte – Karanos – fällt 70m herunter. Okay, da kann er mit dem Vøringsfossen nicht mithalten, beeindruckend ist es trotzdem. Und schön kühl bei den Termperaturen.
Danach machen wir uns auf die Zeltplatzsuche. Viel zu spät! Der erste Campingplatz ist ein Platz ausschließlich für Pfadfinder. Der Leiter ist leider nicht dazu überreden, uns für eine Nacht auf dem Platz aufzunehmen.


Aber wir hatten auf der Anfahrt schon Ausweichplätze gesehen. Viel Lust  eine zweite Nacht im Wilden zu campen hatten wir nicht. Aber es war schon halb sieben und der nächste Campingplatz hätte in 50km Entfernung sein können. Das kannten wir schon und so fuhren wir in einen kleinen Waldweg ganz harmloser Art und zelteten auf einer kleinen Lichtung. Da der Platz ein wenig beengt war hat Rainer mein Notzelt genommen und Volker und ich haben in der Hängematte genächtigt. Ich bin schon um halb zehn dem Schlaf verfallen. Gute Nacht und kein Blog!

39 – BG – Pirin Gebirge

306 km – 11.722 km

Wir hatten das Problem, das wir für Griechenland keine Idee abspeichert hatten, was wir uns ansehen wollten. Wo sollten wir über die Grenze? Bei der Suche sind wir dann noch auf einen Routenschinpsel unserer gemeinsamer OneNote-Europatour Datei gestolpert. Der Pirin Nationalpark in der 3Länderecke BG-GR-MNE. Auf der Seite von tremolo  war ein Passfahrt beschrieben, von der wir sofort Feuer und Flamme waren. Das längste Stück Gerade ist knapp 1km lang, so viel! Wie tremolo beschreibt, es erinnert an die Ardeche. Unterwegs an einen der Stauseen angehalten und unsere Mittagspause gemacht. Zum Glück war es aufgrund der Höhe von knapp 1000m nicht ganz so heiß.

Heute sollte unser letzter Tag in Bulgarien sein. Hier die letzten Impressionen unserer Fahrt:

Bei Dospat waren wir reif für einen Campinplatz. Oberhalb von Dospat liegt ein See in nord-südlicher Richtung, rund 30km lang. Jeweils am Anfang und am Ende soll sich ein Campingplatz in 3km Entfernung zu dem jeweiligen Ende befinden. Dazwischen ist eine graue gestrichelte Linie. Grau gestrichelte Strassen/Wege kennen wir. Alternativ kann man die Strecke zurück und dann auf der anderen Seite des Sees eine gelbe Strecke fahren. Nun könnt ihr raten, was wir gemacht haben als wir den Campingplatz gefunden haben! Richtig, wir sind die graue Strecke gefahren. Der Campingplatz war so klein, das er keinen Platz mehr für uns hatte. Hmmm, links und rechts neben dem eingezäunten Campingplatz sind ganz viele Zelte. Da können wir doch gucken wo wir einen Platz finden. Ist in Bulgarien nicht Wildcampen verboten? Egal, was die können, können wir schon lange. Wir haben ja keine hohen Anforderungen an einen Campingplatz. Ebener Grund, ohne Mücken, Aufspannmöglichkeiten für mindestens eine Hängematte und natürlich mobiles Netzt mit mindestens 3G und 3 Balken Ausschlag. Der alternative Waldweg entpuppt sich jedenfalls als schlimmste Strecke die wir bisher gefahren haben. Da er aber topfeben war, war noch gut zu bewältigen. Wir hatten viel Spass auf der Fahrt. Am See entlang waren alle brauchbaren Plätze bereits belegt oder so vermüllt, das wir keinen Spass daran hatten. Als wir am zweiten Zeltplatz ankamen war natürich keine Spur von ihm zu finden. Da wo er sein sollte, guckten uns die Anwohner nur mit großen Augen an. Und nein, es lag nicht an unserer bulgarischen Sprache, die Anwohner konnten gut englisch.
Auf der anderen Seeseite hatten wir bereits weitere Zelte gesehen. Also nochmal weiter.  Die gelbe hochwertige Straße entpuppte sich als übelste Strasse die wir in der ganzen Zeit im Osten gefahren sind. So stelle ich mir den Autoput vor. Die entgegenkommenden LKWs müssen die gesamte Fahrbahnbreite nutzen, um den Schlaglöchern ausweichen zu können und nicht das Fahrwerk zu beschädigen. Direkt an dem See finden wir nichts, es ist viel eingezäunt. Wir fahren auf der anderen Seite der Straße in einen Waldweg hinein und werden direkt fündig. Abends wird eine Kuhherde netterweise um uns herum in einem großen Abstand von der Hirtin getrieben. Danke! Und dann fährt noch nachts zweimal ein Pickup an uns vorbei, eine halbe Stunde später kommt er mit einer Kuh auf dem Pickup zurück. War wohl ihre letzte Fahrt. Sonst ist Stille. Herrlich.

Zeltplatzsuche. Was ist an der Parkposition auszusetzen? Stecht!

Bei der Zeltplatzsuche sind leider zwei Dinge dumm gelaufen. Erst wurde kurz nach unserer Ankunft der Ausblick auf den See durch ein grau-oranges Hotel verbaut und dann stellten wir noch fest, es gibt kein ausreichendes mobiles Netz. Heute also kein Blog – live!

Links im Bild kann man den Neubauhotelkomplex erkennen!