Tag 20 – Riga

Ursprünglich wollten wir heute Riga anfahren. Mit Volkers Knie war da nicht zu dran denken und so musste ich für stellvertretend für uns beide Riga einen Besuch abstatten.

Nach 50km über eine Autobahnähnliche Schnellstraße – Nebenstraßen waren nur mit erheblichen Umwegen möglich –  habe ich Riga erreicht. Wobei bei der Schnellstraße muss man noch ein Wort verlieren. Diese war zweispurig, mit einem sehr großen Grünstreifen von der Gegenfahrbahn getrennt. Diese Schnellstraßen wurden nicht nur von Autos, LKWs und Motorrädern genutzt, auch Fahrradfahrer – 3 Stück nebeneinander fahrend – und Fußgänger nutzten die Fahrbahn. Stellenweise war es möglich die Richtung zu wechslen, über den den Grünstreifen eine 180° Kehre und zack war man wieder in Gegenrichtung unterwegs. Busse hatten ihre Haltestellen und selbstverständlich waren Ampelanlagen für die Fußgänger vorhanden. Wobei, die brauchten gar keine Ampel, die haben die Schnellstraße auch ohne dieser überquert. Krass aber funktioniert gut!

In Riga angekommen musste ich mich durch die Innnstadt quälen. Jede Ampel rot. Ich fühlte mich wie zuhause. An einer Straße das Mopped abgestellt und die Moppedklammoten in und am Mopped verstaut. Ich hatte mir aus der Wikipedia die TopTen in Osmand markiert und dann los. Nebenbei noch PokemonGo aktualisiert und ich war mit Fotos machen, Pokemons jagen, den Weg finden und mich über die tolle Stadt freuen ausreichend beschäftigt. Ich habe einen wunderschönen Nachmittag in Riga verbracht. Es sind unheimlich viele Straßencafes in Riga, es wird Musik gespielt, teils live aber immer angenehm laut. Eine total lebendige Stadt.

Volker hat den Nachmittag mit der Analyse seines streikenden ABS-Steuergerätes analysiert. Das blinkt seit dem Sturz ununterbrochen. Unter Zuhilfenahme von PowerBoxer.de und der BMW-Reparaturanleitung hat er das nervende Dauerblinken dadurch entfernen können, das er den Stecker vom Steuergerät getrennt hat, da isses dann tot. Wenn man dann noch das ABS Relais zieht leuchtet keine rote Lampe mehr und man schleppt nur noch den Ballast unter dem Tank mit :). Mal gucken ob wir dem Problem noch mal auf den Grund gehen. Ohne ABS kann man das Mopped jedenfalls auch problemlos bewegen/verzögern. Also erstmal keinen Kopf machen.

Ansonsten hat Volker Wäsche gewaschen, die Hängematte aufgebaut und es sich gut gehen lassen. Aktuell gehen wir davon aus, das es morgen weiter geht. Mal schauen wie es morgen ist. Hier ein Beispiel eines TOP Zewa-Joghurt-Wickels, am Kniewinkel muss er noch arbeiten:

Auf besonderen Wunsch … werden wir ab heute die zurückgelegten gemeinsamen Gesamtkilometer von meinem Motorrad angeben. Aktuell stehen wir bei 6727km in 20 Tagen macht ca. 340km/Tag. Da können wir uns noch ein paar Pausetage gönnen. Wir sind einmal von 250km/Tag ausgegangen, die wir für eine Europa-Umrundung benötigen. Wir kommen soweit, wie wir kommen. Ist nur Statistik.

Tag 19 – Schon in Lettland

Der Tag fing gut an. Wir haben bis halb neun geschlafen, das Zelt stand noch und es hat nicht geregnet. Gemütlich gefrühstückt und dann zusammengepackt. Gegen 10 Uhr sind wir los und haben versucht einen schönen Weg entlang der Ostsee aus dem Naturschutzgebiet herauszufinden. Das war gar nicht so einfach. Es gab so viele Waldwege, das man nicht immer sofort den richtigen Weg gefunden hat. Die Waldwege waren gut zu fahren bis auf eine Stelle. Da war weicher, tiefer Sandboden den Volkers Mopped gestoppt hat. Die 180° Kehre auf 1,5m breitem Weg war bemerkenswert, leider hat Volker sich dabei das Knie ordentlich verdreht und das Mopped geschmissen. Nach dem ersten Lagecheck hat das Knie nichts abbekommen, sondern wahrscheinlich nur die Bänder überdehnt. Und es schmerzt! Mist. Erstmal das Mopped wieder aufheben. Gepäck runter und mit vereinten Kräfen – ich natürlich nur 15kg und die andern 235kg (ein Koffer war noch dran) Volker – das Ding wieder senkrecht gestellt. Alles wieder aufrödeln und dann langsam gucken was Volker noch kann. Wir sind problemlos – mit Schmerzen – aus dem Naturschutzgebiet raus und haben den Rest des Tages aufwendige Wendemanöver vermieden. Ging soweit. Jetzt haben wir einen Campingplatz angefahren und gucken was morgen noch möglich ist. Wenn es erforderlich ist, bleiben wir hier ein paar Tage. Den Campingplatz hatten wir vorab schon so ausgesucht und wie es scheint, werden wir uns hier wohlfühlen.

Mittags waren wir einkaufen. Wir waren total abgebrannt, nur noch eine halbe Packung Nudeln, eine Banane und Butter. In Pärnu haben wir einen großen Supermarkt gefunden mit einem kompletten Sortiment von Kleidung über Töpfe und Autoartikel und natürlich Lebensmittel. Ich finde das immer sehr spannend, was man so in fremden Ländern einkaufen kann. In Estland hat mich am meisten die Tortentheke fasziniert. Ich habe leider versäumt ein Foto von den Torten zu machen, aber diese Theke hatte nichts anderes zu präsentieren außer: Torten.

Nix als Torten! Von links bis dahin wo der Mann steht. Und sie sahen echt lecker aus!

Was mir an Estland auffällt sind die Ansammlung von Mehrfamilienhäusen auf einer kleinen Fläche mitten auf dem Land. Vieleicht 10 Häuser je 6-8 Wohnungen. Ansonsten nichts anders. Teilweise wird die Geschwindigkeit in diesem Bereich 2x täglich für eine Stunde auf 50km/h reduziert. Wer will hier wohnen? Auch Kirchen sind mitten auf dem Land. Ein paar Bauernhöfe im Umkreis, aber sonst … nichts. ???

Am späten Mittag haben wir dann Pause gemacht. Ausgiebig gegessen und den Plan mit dem Campingplatz reifen lassen. Wie sich nachher heraus stellte, waren wir direkt an der Lettländischen Grenze. Nach der Überfahrt der Grenze war der Unterschied zu Estland kaum spürbar. Es wird langsam hügeliger. Viele Störche gesehen, die Jungen werden bald flügge. Auf einer langen bewaldeten Gerade haben wir einen größeren Raubvogel aufgescheucht. Der ist vor uns weggeflogen ist aber nicht über die Baumgrenze gegangen und so ist er vor uns her geflogen und geflogen und geflogen. Und wir konnten ihn direkt vor uns sehen. Tolles Ereignis! Insgesamt, der ganze Tag war wunderschön. Tolles Wetter, super schöne Landschaft, wenn auch wenig fürs Motorradfahren herausvordernd. Wir sind heute 330km gefahren und davon bestimmt ein drittel Schotter. Das gleicht die fehlenden Kurven ein wenig aus.

Tag 18 – Estland

7:00, kühl und bedeckt begrüßt uns der Morgen. Egal, wir verlassen heute Finnland. Um 11:30 wollen wir die Fähre erreichen, für 9:30 ist unsere Abfahrt vom Campingplatz geplant. Wir sind schon um 9:00 fertig, cruisen durch Helsinki. Schöne Innenstadt, das sieht zwingend nach einem Besuch ohne Motorrad aus (Doro!). Um kurz vor 10:00 erreichen wir die Fähre und können fast durchfahren. Wir haben die Fähre eine Stunde früher erreicht, auch nicht schlecht. Ein Riesenpott mit 8 Spuren nebeneinander. Die Motorräder werden gar nicht festgeschnallt, so stabil ist die Fähre trotz bewegter See. Die Fährausfahrt aus Helsinki ist sehr schön mit kleinen Inseln bestückt. Beim nächste Besuch in Helsinki also ggf. mit auf die Liste schreiben! Ich glaube ich habe Finnland ein wenig im falschen Licht gesehen.

Unser Fähre ist eigentlich gar keine. Es ist eher ein Kreuzfahrtschiff. Mit 11 Decks wird einem alles (?) geboten. Das hatte ich bisher noch nicht auf der Liste der Dinge die ich einmal im Leben gemacht haben wollte. Aber nun kann ich auch für die Kreuzfahrt einen Haken machen.

In Tallin angekommen begrüßt uns sonniges und windiges Wetter mit Schönwetterwolken. So ist’s recht! Den Weg aus Tallin herauszufinden war gar nicht so einfach. Wir haben uns mehrfach verfahren, weil wir die Anzahl und Größe der Kreuzungsbereiche verschätzt haben. Viel Polizei präsent, es wird viel gebaut und es sind viele große Fahrzeuge unterwegs. Letzten Endes haben wir den Weg herausgefunden. Die Landschaft ist flach und abwechslungsreich. Die Straßen führen meist geradeaus. Vor Kurven wird gewarnt! Wobei wir uns immer fragen, wo sie gewesen sind. Unterwegs fallen uns viele neue große wertige Häuse auf, die teils neben verfallen Häusern stehen. Sehr unterschiedlich. Die Bushaltestellen sind drei Wände im Winkel von 120° angeordnet, man findet immer ein windgeschützte Stelle. Besonders aufgefallen sind mir die Friedhöfe. Die sind total schön gestaltet inmitten eines lichtdurchfluteten Waldes. Meine Fotoversuche von heute sind alle gescheitert, ich versuche morgen etwas festzuhalten.

Unsere Straße hat Volker heute entlang der Ostsee geplant. Wir sind an Klippen entlanggefahren die fast 40m hoch sind. Und dann sind wir an einem Naturschutzgebiet hineingefahren, das das Zelten und Feuermachen direkt im Dünenbereich der Ostsee erlaubt. Da konnten wir nicht weiterfahren und haben unser Zelt aufgeschlagen. War nicht ganz einfach, weil echt viel Wind war. Aber wir haben alle Leinen und alle (fast) Heringe in den Boden geschlagen und hoffen jetzt, das es hält. Im nächsten Dorf noch Fleisch, Kartoffeln und Holz beschafft und jetzt geht es uns so richtig gut. Urlaub!

Volkers Grill: zusammengeschraubt hat er die Größe des hinteren Rohres.

Tag 17 – Reparaturtag

Hups, da waren wir heute aber spät dran. Gegen halb neun sind wir aufgestanden und erst um 10 waren wir unterwegs.
Heute soll es nach Helsinki gehen. Langziel ist die Fähre nach Tallin mit den Zwischenstops BMW-Händler um ein paar Gabeldichtringe zu erleichtern und in einem Outdoorladen Karabiner zu erwerben.

Eine Veränderung gibt es seit gestern, die Nächte sind seit gestern wieder vorhanden, nichts mehr mit den ganzen Tag hell. Nachts muss man wieder eine Taschenlampe zur Hand haben. Hat so seine Vorteile und Nachteile.

Wir sind über kleine Straßen bis zur Ostsee gefahren und dann an der See entlang in Richtung Helsinki. Leider sieht man nur selten die Ostsee und richtig dran gekommen sind wir auch nicht. Wir waren viel alleine auf den Straßen. Die hatten wir bewußt möglichst klein gewählt und wurden mit viel Schotterstraßen belohnt. Hier im Süden ist Finnland echt schön. Und auch das Viehzeug ist nicht so penetrant überall anzutreffen.

Was mir im Nachhinein bewusst wird, das der Norden Finnlands auch Schönes hat. Die Wildheit/Eihnsamkeit ist mir haften geblieben. Kilometerweit nichts und ab und wann mal ein Dorf. Wobei die Dörfer nur aus 10 Häusern bestehen, die auf 2 Kilometer Länge an der Straße verstreut liegen. Ziemlich einsam.

Auf der Fahrt auf der Autobahn haben wir heute einen besonderen Lärmschutzwall gesehen. Die Wand ist leicht schräg zur Fahrbahn angeordnet und alle 25m kommt ein Fenster das senkrecht zur Lärmschutzwand angebracht ist. Da kann man richtig raus gucken und im vorbeifahren bewegt sich die Landschaft noch ein wenig. Sieht aus wie ein Foto, ist aber keins. Pfiffige Idee!

Am späten Nachmittag waren wir dann in Helsinki, die letzten Meter über die Autobahn. Beim ersten BMW-Händler bekamen wir unsere Teile, Glück gehabt. Leider habe ich meinen Zündschlüssel verbaselt. Alle Taschen abgesucht und nichts gefunden. Den Laden nochmal durchkämmt … nichts. Die Koffer und Taschen durchsucht – ich hatte zwischendurch meine Sonnenbrille und Volkers iPhone geholt. Nichts! Ich weis, ich hatte mir beim wegpacken des Schlüssels noch gedacht, da gehörst du nicht hin. Aber ich war durch irgendetwas abgelenkt. Also Zweitschlüssel rausholen. Den hatte ich meinem Ersatzteillager unter dem Tank deponiert. Wo ich jetzt so darüber nachdenke … keine gute Idee. War ziemlich mühsam die Sitzbank herunterzubekommen ohne Zündschlüssel. Und das ganze Gepäck musste auch runter. Aber der Zündschlüssel kam zu Tage und wir konnten nach dem Verstauen und Verzurren des Gepäcks die Fahrt wieder aufnehmen. Nächstes Ziel: Zeltplatz um den Wellendichtring einzubauen.

Am Zeltplatz angekommen hat Volker sich um das Motorrad gekümmert und ich um das Lager. Also Zelt aufbauen, Isomatten aufblasen, Schlafsäcke aus den Kompressionssäcken befreien und einen Tee kochen. Und da kam schon das nächste Übel. Mein Benzinkocher wollte nicht mehr mit der Pumpe Druck aufbauen. Das hatte er die Tage schon einmal probiert. Da konnte ich ihn noch eines besseren Belehren. Aber heute wollte er nicht. Aber wir führen ja ein größeres Lager mit uns. Unter anderem von meinem alten, baugleichen Kocher alle Einzelteile, unter anderem die Pumpe. Jetzt geht er wieder und der Tee schmeckte natürlich köstlich.

Heute hatten wir mal wieder Sonne bei um die 23°Grad. Ein schöner Tag in einem doch schönen Land. Obwohl wir es heute haben langsam gehen lassen, kamen doch 380km zusammen. Und den Zündschlüssel habe ich dann tatsächlich da gefunden, wo er gar nicht hingehörte. Meine Motorradjacke hat eine aufgesetzte Tasche, in die man von der Seite eingreifen kann. Taugt wunderbar für die kalte Hände wärmer zu machen, aber ein Schlüssel kann da jederzeit rausfallen. Aber da lag er noch. Nun hat der Reserveschlüssel einen neuen Platz im Tankrucksack.

Morgen ist wieder Fähre fahren dran … wie ist morgen der Wind?

Tag 16 – Schon wieder Regen

Die Mücken waren heute morgen immer noch da … schnell alles zusammen geräumt und ohne Frühstück los. 7:30 war es, Fernziel Ostsee mit hoffentlich nicht so viel Mücken. Nach 150km Suche nach einem mückenfreien Pausenplatz haben wir einen mit Dach gewählt der uns gegen den Regen geschützt hat. Leider nicht gegen die Mücken. Das Antibrumm hilft aber ganz gut, auf den Stellen die wir aufgetragen haben, haben sich keine Mücken niedergelassen. Wenn das Viehzeug aber die ganze Zeit um einen herum schwirrt, macht einen das trotzdem nervös.

Der Tag führte uns auf der Via Karelia entlang der russischen Grenze. Teils Schotter, teils kleine geteerte Straßen. Deutlich netter als die großen Schnellstraßen entlang zu fahren. Schade war, das es heute immer wieder geregnet hat. Gut ist, unsere Ausrüstung ist für dieses Wetter gut geeignet. Wir haben bisher noch keinen Wassereinbruch festgestellt. Ich finde das hätte man gut in einem Tag feststellen können und nicht 2 Wochen lang immer wieder probieren müssen.

Auch heute haben uns wieder zahlreiche Rentiere den Tag versüßt. Immer wieder nett, wenn man soviel Zeit hat wie wir.
Was wir aber wirklich vermissen, sind diese Tiere vor denen hier in Skandinavien immer wieder gewarnt wird. Wir vermuten hier eine gewisse Ähnlichkeit wie zu dieser Stadt die in Ostwestfalen existieren soll.

 

 

Der Tag endet gegen 19:30 in der Nähe von Imatra nach 640km. Rainer, wir geben alles dich einzuholen.

Tag 15 – Rentierjagd

Was war die Nacht kalt. 5 Grad hat Volker gegen 3 Uhr gesehen. Ich war an dem Abend schon ganz durchgefroren und hatte mir meinen Sommerschlafsack in den normalen Schlafsack gestopft. Das war sehr schön, bis halb sechs. Da schien die Sonne bereits mit solcher Kraft auf das Zelt, das ich es nicht mehr ausgehalten habe. Hat alles seine Vor- und Nachteile. So waren wir heute wieder früh auf der Strasse – 8:30.

Finnland hatten wir bald erreicht, bis zur Via Karelia mussten wir uns noch durch ganz Finnland in östlicher Richtung bis kurz vor der russischen Grenze über große Schnellstrassen (einspurig mit max. 100 km/h) durchquälen. Viel zu sehen gab es für uns  in Finnland nicht. Wälder – mal Nadel, mal Laub, mal Mischwald – ab und wann ein See – der mal größer oder kleiner war – und eine Straße die sich meist schnurstracks – mal ein wenig auf- und abwärts –  durch diese Landschaft fräste. Interessant wird es, wenn die Straße zur Schotterpiste wird. Das war heute leider nur selten der Fall.

Das spannendste heute waren die Rentiere. Die haben unsere Lebensgeister immer geweckt. Anfangs fuhren wir hinter den Finnen her und sahen nur die Bremslichter. Wir, erst gänzlich unvorbereitet, reagierten viel zu spät und kamen mit singenden Reifen zu stehen. Dann muss man immer gucken wohin die Rentiere wollen, mal rechts, mal links, meist laufen sie vor einem her und machen keinen Platz. Seht selbst:

 

Mittags brauchten wir lange, bis wir einen schönen Platz gefunden hatten. Wenn man anhält ist erst alles gut. Nach fünf Minuten kommen dann die ganzen Plagegeister aus ihren Ecken und nerven. Das ist mitunter nicht auszuhalten. Wobei Mücken noch relativ selten zu sehen waren. Unsere Mittagsrast war fast gänzlich frei von Ungeziefer und wir konnnten bei der heutigen Temperatur von um die 23° endlich unsere Hängematten aufspannen und unseren Mittagsschlaf halten.

Unsere heutiger Übernachtungsplatz nach 580km – Rainer, wir kommen dir näher – auf einem Campingplatz war eigentlich gut gewählt. Nach fünf Minuten waren keine Plagegeister zu sehen. Erst als wir bezahlt hatten und das Zelt aufgebaut hatten, kamen Sie. Die Mücken. 🙁

Unser heutiges Stimmngsbild!

Tag 14 – Richtung Finnland

Gegen Sieben sind wir wach geworden und … kein Regen! Endlich! Sogar Blauer Himmel ist zu erkennen. Im Verlauf des Morgens werden die Löcher immer größer und wir können endlich mal ohne Regenklamotten in den Tag starten.
Senja hat viele Ähnlichkeiten zu den Lofoten, aber es ist dann doch wieder anders. Ein Vorteil ist auf jeden Fall, das Senja nicht so überlaufen ist wie die Lofoten. Wir freuen uns an dem schönen Wetter und der wunderschönen Landschaft.

Als wir Senja verlassen und wieder norwegisches Festland erreichen, planen wir bei einem Kaffee den weiteren Weg für den Tag. Wir wollen in Finnland das Kreuz des Nordens entlang der russischen Grenze Richtung Süden fahren. Dazu müssen wir Schweden durchqueren. Bis zu dem Startpunkt sind es 750km, die werden wir nicht schaffen, aber wir werden sehen wie weit wir kommen.
Die Fahrt geht durch ein Gebirge mit um die 500 Höhenmetern, es wird wieder kalt und es ziehen Wolken auf. Wir wollen Mittagspause machen, aber nicht bei dem Wetter und so lassen wir es laufen … und laufen. Gegen halb vier scheint die Sonne wieder und es werden wieder Temperaturen von 17 Grad erreicht. Jetzt haben wir schon 370 km gefahren. Die Landschaft wird immer schwedischer, Seen, Wälder und Straßen die nur geradeaus gehen. Hmmm, langweilig.

Bei einer 20km lange Baustelle ist der Teer immer wieder entfernt worden und mit sehr groben Schotter verfüllt worden. Wir haben Spass und gehen mit Dampf durch die Offroadpassagen. Nach dem nächsten Halt stellen wir fest, Volkers rechte Gabel ist undicht. Das wird noch ein Nachspiel haben.

Gegen Acht Uhr, kurz vor der finnischen Grenze, beenden wir den Fahrtag. 611km haben wir heute hinter uns gebracht, für nur Landstraße ist das beachtlich. Eine Menge Eindrücke schwirren noch im Kopf. Die Sonne scheint und ich ziehe die kurze Hose an, für eine kurze Zeit.

Tag 13 – Regentag auf den Lofoten

Um drei Uhr in der Früh fing es zu regnen an und dieser Zustand sollte sich nach der Vorhersage auch nicht ändern. Gegen Acht haben wir die Regenjacken angezogen und die Sachen zusammen gepackt. Heute wollen wir nach Andenes und von dort mit der Fähre zur Insel Senja übersetzten.
Um 10 Uhr sind wir auf der Strasse und es regnet weiter vor sich hin. Wir konnten den ganzen Tag keine Fotos machen, mit den Helmkameras hätten wir immer Wassertropfen auf der Linse gehabt und anhalten …. im Regen, nee. Heute kommen wir an zahlreichen Buchten vorbei die weiße Sandstrände haben und kristallklares Wasser mit türkisen Einfärbung. Sieht aus wie in der Karibik, es fehlen nur die Palmen! Großartig, trotz Regen. In jeder neuen Bucht könnte ich mich Stunden den zahlreichen Motiven mit der Kamera widmen. Aber wir können alles nur im Kopf speichern.

Um 17:00 fährt die Fähre nach Senja ab. Kaum haben wir den Hafen verlassen, fängt das Schiff heftig an zu schlingern. Das hat die Qualität wie unsere erste Fährfahrt, nur das die Fähre deutlich kleiner ist und das Schiff entsprechend viel schneller auf die Wellen reagiert. Volker hatte vorgesorgt und auch bei mir ist es nochmal gut gegangen.
Auf Senja läßt der Regen nach und wir können endlich wieder aufatmen. Eine hübsche Insel mit vielen Ähnlichkeiten zu den Lofoten. Heute sind wir auf Senja nur 40km weit gekommen, morgen hoffen wir Fotos machen zu können. Dann mehr …