Tag 12 – Lofoten

6:00 aufstehen. Immer noch Regen. 9:30 ist Fährabfahrt. Die See ist kabbelig und Wind ist auch reichlich da. Wir suchen erstmal eine Apotheke auf und kaufen ein Mittel gegen Seekrankheit. Am Ableger ist die erste Info: Keine Motorräder bei dem Wetter, die Fähre hat keine Abspannmöglichkeiten. Neee jetzt, das geht gar nicht! Die nächste Fähre mit Abspannmöglichkeiten geht um 11Uhr – die spinnen die Norweger. Nach einer viertel Stunde dürfen vier Motorräder doch mit. Wir haben wie immer ganz vorne geparkt und sind die ersten auf der Fähre. 😎

Die See erweist sich gegenüber der letzten Fahrt als harmlos. Eine Nahrungszufuhr unterlassen wir vorsichtshalber trotzdem. Nach 3,5 h erreichen wir Moskenes auf den Lofoten – ohne Zwischenfälle. Die Verkehrsituation ist kurz nach der Fährankunft fast chaotisch, verliert aber aber auf langer Strecke an Dramatik. Die Lofoten sind große Klasse. Uns fehlt ein wenig die Sonne, die die Farben noch besser zur Wirkung bringen würde. Wir beschweren uns aber nicht. Es fisselt nur ganz selten und wir haben Plus Temperaturen von 13 Grad. Alles gut. Ich mache mir heute abend eine Wärmflasche und bin glücklich.

Nach 150 km fahren wir einen Campingplatz an und genießen den Abend.

Tag 11 – Regenfahrt die Zweite

Und wir beginnen den Tag direkt mit einem neuen Rekord. Eine erholsame Nacht in der warmen und trocken Hütte verbracht und morgens um 8:00 wach geworden. Schon um 10:30 waren wir auf der Strasse, so spät waren wir noch nie unterwegs. Ein echt angenehmer Tagesbeginn.

Kaum saßen wir auf den Motorrädern, begann der Nieselregen. Der erste Fährhafen war 2km von unserem Campingplatz entfernt und die nächste Fähre fuhr um 11:50 los. Was soll’s, warten wir halt über ein Stunde im Regen auf die Fähre. So langsam kommen wir in dem Urlaubsmodus.
Einen kleinen Dachüberstand gegen den Regen genutzt und von einem deutschen Professor – der immer 3 Monate im Sommer  Urlaub in Norwegen macht – einige Tips bekommen. So hatten wir uns die Reise vorgestellt.

Dann kommt endlich die Fähre. Gut eine Stunde braucht Sie für die Überfahrt. Auf halber Strecke kommt dann eine Durchsage … natürlich auf norwegisch! ???? Alle sind still und hören zu … geht die Fähre unter? Jetzt stürmen alle zur Tür heraus … mit Kameras bewaffnet. Hmm? WALE! Doch nicht, wir überfahren den Polarkreis!

Es gibt auf der Fähre wieder Gelegenheit auf ein echtes norwegisches Frühstück. Kaffee zum Abgewöhnen – aber die zweite Tasse ist umsonst – und ein halbes Lachsbrötchen mit Ei und Salat für 4,5€ (das halbe Brötchen).

Viele Fotos waren heute nicht machbar. Es hat den ganzen Tag geregnet und aus dem Nieselregen wurde Dauerregen. Die Helmkamera hatte immer Tropfen auf der Linse, das konnte man nicht sauber halten. Zwischen durch mal angehalten … die Gletscherzunge Engenbre bei Kystriksveien reicht bis wenige Meter an das Meer heran. Nur mit einem Boot erreichbar. Vielleicht ein anderes Mal.

Dieses weiße Etwas in der rechten Bildmitte. Das ist die Gletscherzunge. Hier sieht man auch das Problem, das wir heute neben dem Regen hatten. Sichtweiten die zwischen 200-500m lagen, die Schönheit der Landschaft konnte uns nur schwerlich von dem Mistwetter ablenken. 220 km in 7,5 Stunden. Auf der RV17 kann man einfach keine Strecke machen. Aber bei halbwegs brauchbarem Wetter sicherlich ein Traum. Wir haben es echt genossen! Okay, heute nur zähneknirschend.

Auch den Gezeitenstrom bei Saltstromen sind wir nur überfahren. Sah sehr ansprechend und interessant aus, aber bei Dauerregen und nur 20km von unserem Tagesziel entfernt waren wir echt nicht mehr zu motivieren. Vielleicht ein anderes Mal. So nass wie wir waren, sind wir in einer Hütte bei Bodo untergekommen. Nichts besonderes auf einem großen Durchreisecampingplatz, zum Glück nur ein Tag.

Unser Blick aus dem hinteren Fenster der Campinghütte. Den Blick aus der Tür mit der Landebahn vom Flughafen, zeigen wir euch nicht!

Tag 10 – Fährenhopping mit Volker und Horst

Was hat der Tag heute schäbig angefangen. Um 4 Uhr fing es an zu  regnen und es hörte den ganzen Tag nicht mehr auf. Was viel schlimmer war, die kleinen biestigen Mistfliegen waren immer noch da, trotz Regen. Die Zigarre gestern hatte auch keinen Erfolg gezeigt. Draussen war es nicht auszuhalten. Wir haben im Zelt alles was ging zusammengepackt und haben – ohne Frühstück – einen neuen Startrekord aufgestellt. Leider haben wir keine genaue Anfangszeit, es war aber deutlich unter einer Stunde.

Den ganzen Tag sind wir nicht aus den Regenklamotten heraus gekommen. Es war ein beständiger feiner Nieselregen, der uns den ganzen Tag begleitet hat. Die Landschaft – Helgeland – hat diesen Umstand aber fast zum Vergessen gebracht. Wir sind durch die Landschaft gebummelt und aus dem Staunen kaum herausgekommen. Die Fahrt auf der FV17 ist gekennzeichnet vom ständigen Fährfahrten. Heute hatten wir 4 an der Zahl, morgen stehen uns noch zwei weitere bevor. Auf der ersten Fährfahrt haben wir dann unser verpasstes Frühstück nachgeholt. Norwegische Hörnchen mit Käse und Kochschinken … naja.

So sind wir heute in knapp 9 Stunden 290km – inklusive Fährfahrten – gefahren. Gestern haben wir in fast der selben Zeit 480 km geschafft. Aber die Landschaft … einfach toll. Hier möchte ich gerne noch einmal hin, Doro!

Nach den 9 Stunden Regenfahrt hatten wir dann doch den Kaffee auf. Wir haben uns eine Hütte gemietet und können im Warmen gemütlich sitzen und kochen.

Tag 10 – NEU: Die Tour

Es gibt eine neue Seite!

Sie ist direkt neben dem Blog anwählbar und nennt sich „Die Tour“. Ich werde in lockerer Folge auf der Europakarte unsere Tour darstellen. Damit man auch mal sieht, das wir uns wirklich fortbewegen.

Tag 9 – Es läuft

14 Grad und Sonne, so haben wir den Tag um 7:15 begonnen. Ich würde sagen: norwegisch fantastisches Wetter! Das Frühstücken und Einpacken ging mit knapp zwei Stunden schon ganz schön schnell. Rekord!

Den ganzen Tag meinte das Wetter es gut mit uns – mit ein paar zu vernachlässigen Ausnahmen am Ende des Tages. Die Strecke war eher mau. Wir haben uns von Hellandsjøen in Richtung der Küstenstraße RV17 unterhalb von Trondheim durchgeschlagen. Anfangs sah es teilweise wie im Sauerland aus.

Trondheim haben wir versucht weiträumig zu umfahren und hierbei die E6 möglichst zu vermeiden. Die E6 ist voll mit Lastwagen und Wohnmobilen. Ein Überholen ist überflüssig, weil man sofort wieder hinter dem Nächsten feststeckt. Zudem ist es gefährlich, weil die Gegenfahrbahn auch gut genutzt wird. Wir hatten eine Ausweichstrecke … die leider aufgrund einer Baustelle der E6 immer wieder gesperrt bzw. verbaut war.  Mist!

 

 

 

Dann hatten wir es endlich geschafft und fuhren auf einer kleinen Ausweichstrasse und fanden prompt einen wunderschönen Platz für unsere Mittagspause um 13:30.

 

 

Die Gegend wurde eintönig, immer durch Wälder und immer gerade aus, bis wir endlich in die Nähe der Küste kamen. Endlich wieder Strecken mit Kurve an Kurve und endlich wieder eine schöne Landschaft.

Nach 485km – auch ein Rekord, es läuft – fanden wir unseren Zeltplatz, mitten in der Natur. Ganz ohne Mücken! Statt Mücken dafür aber so klitzekleine weiße Fliegen die einen andauernd zu hunderten umschwärmen. Wir haben alles ausprobiert. BrummEx, Autan, Knoblauch, unser erstes Lagerfeuer, im Rauch des Lagerfeuers sitzen. Nichts hilft. Jetzt werden wir gleich eine Zigarre anstecken und dann fallen die bestimmt tot um.

Ach ja, hier die heutige Speisekarte:
Broccolli mit fritiertem Studentenfutter und Kartoffeln auf Butter mit norwegischem Kräutersalzimitat. Total LECKER!

 

Tag 8 – Serpentienfahrt am Geiranger und Trollstigen

Heute morgen wie gehabt 10° und um 7 Uhr aufgestanden. So langsam klappt das Einpacken schon besser. Viele Sachen haben ihren Platz und das beschleunigt die Sache ungemein. 9:30 waren wir auf der Strasse zum Geiranger. Unglaublich was da los war. Die Kurvenfahrten zu genießen war schon schwierig. Insbesondere auf die Busse muss man aufpassen und auch Rücksicht nehmen. Drumherum natürlich grandiose Landschaft.

Weiter geht es zum Trollstiegen. Hier ein ähnliches Bild wie beim Geiranger, nur jetzt wegen der Uhrzeit noch mehr Tourismus. Es entstehen Staus, weil die Busse nicht mehr aneinander vorbeikommen, von den Wohnmobilen erst gar nicht zu sprechen. Landschaftlich fand ich den Trollstiegen noch schöner als den Geiranger, aber seht selbst:

Nun verlassen wir die engen Fjorde und so ab Molde kommen wir in eine ganz neue, weite Landschaft. Teilweise erinnert sie mich an die Bretagne, insbesondere in der Küstennähe.

In Summe sind wir heute 400km weit gefahren, wenig Sonne aber auch kaum Regen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Wir sind zufrieden.

Morgen geht es weiter in Richtung Trondheim und dann voraussichtlich auf der Küstenstraße FV17 hoch bis zu den Lofoten.

Und heute kam es endlich zur Kücheneinweihung. Funktioniert super und Volker ist zufrieden. Und ich auch, denn es hat köstlich geschmeckt!

Küchenprofi mit Profigerätschaft
Unsere Unterkunft nahe am See. Leider ist aufgrund der Uferbepflanzung kein dran kommen.

 

Info:
Der Newsletter wird ab heute nicht mehr um 21 Uhr versendet, sondern ab heute erst um 6 Uhr in der Früh.

Und zum Schluß noch ein Nachtrag zu dem gestrigen Tag. Da hatten wir bei einer der zahlreichen Tunnelfahrt doch noch ein Aha-Erlebnis. Mitten im Tunnel einen Kreisverkehr. So was habe ich noch nie gesehen.

Tag 7 – Wandern im Fjell

Heute ist mal ausnahmsweise nichts kaputt und nichts schief gegangen. Im Gegenteil. Unser Plan, der Regenfront hinterherzufahren, hat wunderbar funktioniert. Wir hatten mit nur sehr wenig Nieselregen zu kämpfen. Über zwei Pässe mit jeweils 1400 Höhenmetern sind wir gefahren und es war mit 8 Grad ganz schön …. Der zweite Pass war der Schlimmste, Kälte plus Regen und wir mussten dann noch durch die niedrigen Wolken mit sehr wenig Sicht fahren. Insgesamt haben wir heute in nur ca. 10h 380km bewältigt. Wir holen auf, Rainer!

Unser heutiges Essen: Kartoffeln mit Gemüsepfanne. Sehr lecker! Danke Volker. Leider neigt sich unser Weinvorrat dem Ende entgegen.

 

 

 

 

 

 

Tag 6 – Wanderung zum Vøringsfossen

Unser kleines Unterkunft. Trocken und warm!

10 Grad um 7 Uhr, bedeckt, aber kein Regen. Um 8 Uhr haben wir die Regenhosen angezogen – gegen die Kälte – und sind los. Auf dem Weg von Eidfjorden bis zum Vøringsfossen gibt es einen Parkplatz, von dem ein kleiner Fussweg zu dem Wasserfall führt. In etwas über einer Stunde sind wir über kleinste Wege, Geröllfelder und Steinansammlungen  zu dem Wasserfall gelaufen. Toll! Norwegen pur. Kurz vor dem Wasserfall gibt es eine kleine Hängebrücke die ich trotz Höhenangst – Doro du kannst stolz auf mich sein – überwunden habe. Ab da wird die Umgebung immer feuchter und es besteht immer die Gefahr das man ausrutscht. Bis ganz ran haben wir uns deswegen auch nicht getraut. Aber trotzdem ein beeindruckendes Naturschauspiel. In der Nähe vom Wasserfall, im trockenen Bereich, haben wir noch bei einem frisch aufgesetzten Kaffee die Umgebung genossen. Dann kamen immer mehr Besucher und es wurde langsam voll; wir haben den Rückzug angetreten.

Jetzt sitzen wir in unserer Hütte und lauschen dem Regen. Morgen soll es gegen 10 Uhr weniger werden und die Regenfront zieht gegen Norden. Der werden wir dann langsam folgen. Nächstes Ziel ist der Geiranger und auf dem Weg dahin die Umfahrung des längsten Tunnels Norwegens, der Lærdalstunnel mit 25km Länge.

Tag 5 – Fahrtag

Heute waren wir voll die Langschläfer. Sieben Uhr war es, als wir aufgestanden sind. Duschen, erste Sachen einpacken, Frühstücken und die Route für heute planen. Mist, mein Macbook hat keinen Strom. Kabel von Volkers Mopped gezogen und mit dem 12 Volt Netzteil aufgeladen. Viertel vor 10 waren wir startbereit. Alles angezogen und los geht es. Warum hupt denn Volker? Die Batterie fand die Aufladeaktion offensichtlich nicht so lustig. Ladekabel raus und 5 min später auf der Strasse. Okay, jetzt haben wir das auch erlebt. So langsam reicht es.

Der heutige Tag ist ein reiner Fahrtag. Knapp 300km haben wir uns vorgenommen, unser Ziel heißt Vøringsfossen. Das ist ein Wasserfall mit einer Fallhöhe von 180m in der Nähe von Eidfjorden. Die Strecke haben wir ohne Zwischenfall abgespult. Darum heute auch fast nur Bilder. Die beiden letzten Bilder zeigen den Wasserfall. Der mit der Fallhöhe von 180m ist von oben kaum zu sehen, es ist der rechte Wasserfall.

Morgen kommt uns ein Regenfeld in die Quere das im Norden viel Regen bringen wird. Hier in Eidfjorden fängt es erst morgen Nachmittag an. Wir werden vormittags eine Wanderung zu dem Wasserfall machen. Die dauert ca. 4 Stunden, danach werden wir uns wieder in unsere Hütte auf dem Campingplatz zurückziehen. Übermorgen soll der Regen hier schon wieder  nachlassen. Soweit der Plan.

Tag 4 – Preikestolen 

Die Nacht war arschkalt, aber im Zelt und Schlafsack kein Problem. Nur wenn man um 6 Uhr wach wird und dann raus muss bei 7 Grad … 🙁
Schon um 9:30 waren wir auf der Strasse. Schon eine Stunde schneller als gestern, obwohl wir viel mehr Arbeit mit dem Windsicher abgespannten Zelt hatten. Heute wollten wir auf den Preikestolen besuchen. Das ist eine Klippe die rund 600m steil aus dem Fjord herausragt. 4h Wanderung hin und zurück sind dafür veranschlagt (wir haben natürlich nur 2:50 gebraucht). Der Ausblick da oben ist sensationell, da hat sich jeder Höhenmeter hinauf gelohnt. Ein sehr beindruckendes Schauspiel. Ich habe mich immer am Berg gehalten, Volker musste natürlich immer herunter gucken können. Aber seht selber. 
Nach dem Ereignis sind wir nur noch 30km gefahren und haben den Nachmittag, im Sonnenschein schreibend, genossen. Und – ES IST SCHÖN WARM in der Sonne 🙂 .