Tag 15 – Abgeschnitten von der Aussenwelt

Der Tag fing gut an, wir wollten um 7 die Zelte abbauen und um 8 in der Camping-Gaststätte frühstücken gehen. Punkt 6:59 fing es an zu regnen. 
Nach dem Frühstück war es tatsächlich trocken und wir packten zusammen, so dass wir kurz vor 10 auf der Strasse waren. 

Die Wetter-Prognosen für die West-Pyrenäen waren für die nächsten Tag sehr durchwachsen, wir beschlossen in südwestlicher Richtung Burgos die Pyrenäen zu verlassen und heute mal richtig zu Metern um dem Regen halbwegs zu entgehen. 


Kaum waren wir auf der Strasse, fing es an zu regnen. 🙄 Nach 5km beschlossen wir die Regensachen anzuziehen. Ist klar was kommt, also uns war es klar! Die Regensachen waren angezogen und nach 1km Fahrt fiel der letzte Tropfen für … fast den Rest des Tages. 

Bevor es in den Südwesten ging, machten wir noch einen Abstecher in Richtung Westen zum Canfranc. Dort gibt es einen riesigen Bahnhof seit 1923, der nie richtig in Benutzung ging. In 2028 soll die Verbindung wieder in beide Richtungen Spanien/Frankreich nutzbar sein. Ein sehr beindruckendes Bauwerk! 


Von Canfranc ging es Mittags nach ca 170km Fahrleistung dann also in Richtung Südwesten. Burgos als Fernziel und irgendwann gucken was noch so geht. Um 16 dann beim Einkaufen der Entschluss, wir fahren den Campingplatz Bardenas an. Damit wuchs unser Tagesetappe auf ca 380 km und wir hofften, das wir am Campingplatz ein Restaurant vorfinden, da es zum Kochen zu spät war. 


Alle angefahrenen Campingplätze unserer Reise waren bisher zu ca 50% belegt …. Dieser Campingplatz nahm keine Gäste auf, der nächste Platz ca 70 km …. Ankunft vermutlich irgendwann nach 19:00. Augen zu und Gashahn auf ….
In cintruénigo haben sie einen Stierlauf vorbereitet. 

Der ins Ziel gefasste Campingplatz lag an einer kleinen weissen Strasse die dort endete. Warum sind wir nicht stutzig geworden, oder besser warum waren wir so blauäugig. Der Weg zum Platz wurde immer kleiner, die Gassen durch das letzte Dorf sehr klein und hinter dem Dorf nur noch Schotter. Wie soll den hier ein Auto gar mit Anhänger durchkommen? So kam es dann auch, der Campingplatz war geschlossen, vermutlich schon viele Jahre. Wir fanden eine gemähte Wiese mit unseren geliebten Picknicktischen vor und wir beschlossen aufgrund der Einsamkeit und Uhrzeit zu bleiben. Ein Blick in den Himmel … die ersten Tropfen fallen. Wir bauen rasch das Tarp auf und warten den Regen ab.

Dabei stellt sich raus, hier gibt es kein Netz. Gar kein Netz! Wir kraxeln die umliegenden Berge hoch und versuchen ein wenig Netz zu finden um uns bei unseren Lieben melden zu können. An einer Stelle reicht es dann, um kurz telefonieren können.


Die Nacht regnet es immer wieder und häufig bellen die Hunde der umliegenden Häuser, immer wieder heu’lt einer richtig schön schaurig. Ist es ein Wolf?

Tag 13/14 – Flucht vor dem Regen

Für die Pyrenäen sind für den Nachmittag Gewitter angekündigt. Wir wollen heute den Campingplatz Isabena erreichen, ein Motorradzeltplatz den ich mit Volker auch in 2017 angefahren hatte. Vielleicht schaffen wir es ja vor dem Regen …

Unser Weg führt uns heute lange Zeit entlang der 15ten Etappe der Tour de France 24. Es war eine gute Entscheidung ‚ der Etappe zu folgen! Es ging über nicht zu kleinen Strassen mit meist guter Oberfläche – ein paar Hänger Schotter lagen natürlich schon auf der Strasse – über zahlreiche kleine Pässe. Teilweise fuhren wir durch dichten Nebel, so dass wir froh waren, das uns der Navi die Richtung angab, wo wir lang fahren mussten.

Bruno Armirail ist trotz der Anfeuerungen nur 78ter geworden, aber er ist angekommen, Respekt!

Wir haben die heutige Strecke fast ohne nennenswerte Pause zurückgelegt und sind dem Regen knapp entgangen.


Das Isabena Tal empfing uns wieder mit strahlend blauen Himmel

Am Campingplatz bauten wir die Zelte direkt am Pool auf. Es ist sehr schön hier wir bleiben noch einen Tag länger! Mal wieder einen Ruhetag einlegen.

Tag 12 – shoppen in Andorra

Andorra lag von dem Stausee auf unserem Weg die Pyrenäen entlang, Tanken und Rauchwaren sind dort extrem günstig. Was uns nicht so klar war, ist das alle die Idee haben dort einzukaufen und die wenigen Strassen nach Andorra stark befahren sind. Die paar Euro die man spart … auf dem Rückweg werden wir Andorra auf jeden Fall weiträumig umfahren.
Unser Weg führte uns heute morgen direkt einen Pass hoch, kaum Verkehr zu dem Zeitpunkt, sehr schöne Kurvenfolgen und schöne Ausblicke.


Im weiteren Verlauf nahm der Verkehr zu. Nicht nur Autos, Motorräder und natürlich Rennradfahrer, nein auch Kühe nahmen die Strasse mit in Anspruch. Hat eine Weile gedauert, bis wir es gerafft hatten. Die Kühe haben wir nicht auf der Strasse angetroffen, aber es war aber wohl nicht lange her. Überall lagen auf der Strasse Haufen!


Zu Andorra hatten ich ja schon ausgeholt …. Hier ein paar Bilder vom Grenzübergang und der ersten Häuseransammlung direkt hinter dem ersten Kreisverkehr.

Die Picknicktische waren heute auch nicht ganz so toll. Der erste beim 11:00 Kaffee lag in der prallen Sonne, der Zweite war hinter einem Zaun. Eine alte verfallene Kirche mit Steinmauer gab uns einen akzeptablen Ersatz.

Mehr Glück hatten wir mit unserem Campingplatz, Kühlschrank an unserem Stellplatz und unser Bier war ruckzuck gekühlt und verfeinerte unser Abendessen ganz famos . 😎

Tag 11 – ganz kurz in Spanien

Vor 40 Jahren habe ich mit Freunden in Spanien, kurz hinter der Grenze zu Frankreich in den Pyrenäen, an einem Stausee einige lustige Tage verbracht.

Den See habe ich mit Unterstützung wieder aufgefunden und er war heute unser erstes Ziel. Kurviger hat uns eine spannende Route gestrickt, mit einem Grenzübergang, den wir auf der Karte kaum entdeckt hätten …. Mehr dazu später.
Die Route führte uns über kleine – besser kleinste – Strassen mit Kurve an Kurve. Das eine Problem der Strecke war die Strassenbreite.
Ein Auto passt, ein Auto und ein Motorrad ging noch so gerade. Die Franzosen haben total griffige Strassen, die sie, so scheint es uns, mit Hilfe von ganz viel Schotter herstellten. Meist ist der Schotter nicht mehr da und man ganz wunderbar die Kurven entlang fahren. Heute jedoch war er noch nicht vollständig weggefahren worden. An den Rändern hielt er sich meist am liebsten auf, genau da, wo wir fahren mussten, um den Autos, die uns unter Umständen entgegenkamen, ausweichen zu können. Manchmal haben sie aber auch in der Kurve einen ganzen Hänger Schotter hingekippt. Unkalkulierbar das Ganze und zudem recht anstrengend bei 36°.
kurviger führte uns aber auch durch das Tal Gorges de Galamus. Mit einem Auto nur erreichbar, wenn es weniger als 2m breit ist. Im Tal waren zahlreicher Menschen zu sehen, die den Fluss zu Fuss bzw. schwimmend erkundeten.


Mittags war Einkaufen notwendig, neu gelernt habe ich, der Franzose wäscht am Supermarkt.


Der besagte Grenzübergang erwies sich dann im weiteren Verlauf als offroad Strecke. Der Einstieg war eine schmale Strasse für ein Auto, ein Motorrad daneben war eher unmöglich. Als wir am Einstieg noch darüber philosovierten, ob wir den Weg nun nehmen sollten oder nicht – passierten vier Autos und ein Klein-LKW unseren Standort. Ist klar was wir machten, wir fuhren los. 🤷🏼‍♂️

Kaum passierten wir die spanische Grenze, da verwandelte sich die singletrail offroad Strecke in eine gut ausgebaute zweispurige geteerte Strasse. Spanier können es halt.

Den Stausee haben wir dann auch gefunden, unter Umständen sogar den damaligen Standort. Es ist schwer zu bewerten, es fehlt dem Stausee zu damals an Wasser. Schikder die das Campieren verbieten und alle Zuwege zum See mit dicken Steinen versperrt. Wir fuhren nach einem kurzen Aufenthalt weiter.


Nach dem See führte uns der Weg – neues Fernziel ist Andorra – wieder zurück nach Frankreich. An unserem heutigen Campingplatz überraschte uns ein Bewohner. Wir vermuten, er ist nicht freiwillig hier. 😂

Tag 9 – Kurztrip

Das Viadukt von Millau ist mit 343m die höchste Brücke der Welt.

Wir sind seit den Vogesen einem Track meines Schwagers Fritz gefolgt. Dieser Track erwies sich als sehr wertvoll, tolle Strassen, fantastische Landschaften und immer wieder Höhepunkte auf dem Weg, die sich anzusehen lohnte. Tausend Dank, Fritz! 
Gestern ging der Track in Millau zu Ende und wir müssen nun unseren eigenen Weg finden. Wir haben auf unseren Navis die Weltkulturerben gespeichert und auf dem Weg in die Pyrenäen liegt Carcassonne. Damit war das Ziel definiert und wir haben die Routenführung kurviger.de überlassen. Der Anfang der Tour war mässig ausgesucht, immer wieder Abstecher in kleinste landwirtschaftliche Wege die wenig Fahrfreude machten. In der Mitte der Strecke wurde es aber wieder sehr schön. Das mag der Landschaft zu verdanken sein, die wir durchquerten. Wir werden die nächsten Tage mal gucken, wie wir mit kurviger.de zurechtkommen. In Carcassonne angekommen machen wir den Rest des Tages mal nix und morgen werden wir die Stadt erkunden.

Tag 8 – Kurve an Kurve

Heute ging es an der Ardeche entlang, durch die Chevennen und zum Tagesende durch das Tal le Tarn. Den ganzen Tag Kurve an Kurve mit wunderschönen Kurvenradien. Kein gehetztes Gas und Bremsenspiel, nur ein leichtes Drehen am Gasdrehgriff. Wunderbar!

Ardeche

Fotografen am Werk


Leider war heute die Helmkamera falsch justiert und nahm mehr die Strasse statt die Landschaft auf. Die einzigartige Landschaft des Tarntales konnte ich so leider nicht festhalten, muss ich halt nochmal wieder kommen. 🤷🏼‍♂️

Viele Orte haben die Ortseingangsschilder in der Vergangenheit umgedreht, als Zeichen des Protestes gegen die Politik. Warum dieses Dorf nun zwei Schilder hat entgeht meiner Kenntnis.

Wirwaren heute ein wenig vom Pech verfolgt. Die Mittagspause verbrachten wir an einem wunderschönen Ort mit alten Bäumen und einem Chateau. Kaum hatten wir uns niedergelassen kam aus dem Haus ein Mann und wies uns darauf hin, das dieser Ort Privatbesitz sei. Wir durften dennoch bleiben ….
Abends auf dem Campingplatz war Gewitter angekündigt. Trotz Ferienzeit der Franzosen sind die Campingplätze meist nur halb gefüllt. So zogen wir mit unserem Abendessen in eins der mit einer Terrassen ausgestatteten mobilen Häuser ein. Zum Glück waren wir mit dem Kochen und Essen fertig, als eine Familie mit Ihren Koffern an dem Haus erst vorbeirollten, dann aber doch anhielten und meinten, dies sei ihr Haus. Da mussten wir leider nochmal umziehen.

Tag 7 – Tschöööö Alpen

Heute Morgen kam der BrötchenBringeDienst bis an unser Zelt, frische warme Croissants und Baguette …. Lecker! Wir hoffen das der Bringedienst auch an unserem nächsten Campingplatz kommt. 🤗

Wir haben die Alpen verlassen, die Landschaft öffnet sich und die Hügel werden seichter, man kann wieder in die Weite gucken. Die Kehren werden zwar weniger, der Fahrspass bleibt aber!

Die Mittagspause mit Picknicktisch ist heute nicht ganz so perfekt. Der erste Platz auf einem Pass-Scheitelpunkt ist mit guter Aussicht und im Halbschatten …. leider aber bereits von einem Wohnmobilisten besetzt. Beim nächsten Platz gibt es eine Vielzahl an Tischen … wir wollen aber nicht warten, bis das der Schatten ausreichend ist. Heute haben wir erstmals 38,5°C.

Wir dachten wir hätten die Alpen verlassen, da kommt dann doch noch der Mont Ventoux mit gut 1900m um die Ecke. Wir haben ihn gar nicht gesehen, heute ist es recht diesig gewesen.

Weiter ging es bis zur Ardeche, der erste Campingplatz ist wohl schon seit ein paar Jahren geschlossen. Der nächste ist preiswert und zudem mit Pool ausgestattet. Das Leben ist so schön!

Tag 6 – boah ey!

Ich bin schon so lange nicht mehr hier in Frankreich gewesen …. Ich denke ich werde die nächsten Jahre öfter wieder kommen. 🤗


Wir setzten zum Navigieren Osmand ein, eine Opensource App die es echt in sich hat. Man kann alles einstellen, suchen und darstellen. Das Problem ist, man weiss nicht wo und wie. Gut, ein paar Sachen haben wir inzwischen herausfinden können, zB das Suchen und Darstellen von Picknicktischen. 😁

Solch einen Picknicktisch haben wir gestern für unseren 11:00 Kaffee gesucht … er war in einer Sackgasse einer untergeordneten Strasse. Egal, anfahren und gucken. Es war ein Glückstreffer!
Die Strasse endete in einer Häuseransammlung, wir mussten über den Hof eines Hauses fahren, wo ein Hund in der Mitte des Weges lag und auch liegen blieb als wir an ihm vorbeifuhren. An der Kirche ging ein kleiner Weg vorbei und hinter der Kirche war dann unser Picknickplatz. Perfekt Lage!

Weiter ging es über mehrere Pässe …. Das ist soooo schön hier!