78 – Sardinien

71 km – 19.549 km

Die Nacht war … naja. Auf der Fähre im Bereich der Bar zu schlafen, ist nicht die beste Wahl. Alternativ gab es noch Plätze an den Fernsehern. Also das kleinste Übel genommen.

Um 7:30 haben wir in Cagliari angelegt und sind auf direktem Weg an die Ostküste gefahren. Endlich gibt es wieder Strassen auf die man sich verlassen kann. Keine Schlaglöcher, keine Ausbrüche, keine Bodenwellen, keine Flickarbeiten und der Asphalt klebt am Reifen. Das ließ sich schon sehr gut fahren. Auch die Vegetation ist hier viel grüner als auf Sizilien, zudem gibt es wieder viele Wälder.

An der Küste haben wir einen 4 Sterne Campingplatz gebucht. Wir wollen den ersten Tag nach der Fähre uns noch von der Nacht erholen und es ist wieder einiges zu tun. Waschen, Strand ansehen, Baden und die Ausrüstung muss auch mal wieder auf Vordermann gebracht werden. Ein Kontakt von dem Stromanschluss meines Navigationsgerätes ist beschädigt. Leider irreparabel. Jetzt wird das Gerät über den USB-Stecker geladen, der natürlich nicht mit dem Halter passt. Also am Kabel schnitzen und an der Halterung feilen, jetzt geht es. Danke Garmin!

77 – Ciao Sicilia

Unsere Badebucht am heutigen Campingplatz.
227 km – 19.478 km

Heute nacht wurden wir mal nicht von Hunden, Bären oder Brandung gestört, heute Nacht hatte wir eine Großbaustelle die pünktlich um 12 Uhr ihre Arbeit aufgenommen hat. An der angrenzenden Eisenbahnlinie wurden mit schweren Gerät Arbeiten vorgenommen, die wohl nur am Wochenende durchgeführt werden konnten. Vor zwölf war jedenfalls noch nichts davon in dem Umfang zu hören. Der Vorteil war, es fuhren keine Züge. Trotzdem habe ich relativ gut geschlafen, aber um 5 war die Nacht vorbei. um kurz vor sieben bin ich dann Duschen gegangen. Das Wasser war …. nicht ganz kalt. Augen zu und durch, im Meer ist es auch nicht kälter. Brrrr. Ich war fast fertig … da ist es richtig warm geworden. Leid der Frühaufsteher. Dafür war es dann gegen acht schon richtig warm. 33 Grad wurden für heute angekündigt. Ich denke das ist das letzte Mal, das wir so schwitzen mussten.

Es geht heute abend mit der Fähre von Palmero nach Cagliari auf Sardinien. Als Abschluß haben wir uns eine Tour ins Innere von Sizilien vorgenommen. An Corleone vorbei zurück in Richtung Palmero zur Kathedrale Monreale. Die ersten Kilometer ging es mal wieder nur durch Dörfer, Dorf an Dorf. Wir wollten schon abbrechen und uns einen Platz am Strand suchen. Aber dann ging es doch richtig in die Berge und die Gegend wurde sehenswert. Über die Straßen brauche ich nicht mehr berichten, da wurde uns das Gewohnte präsentiert. Wir kamen durch eine Stadt, wie ich mir Corleone immer vorgestellt hatte, es war aber Belmonte Mezzagno.

Corleone selber war dann eher unspannend. Wir sind aber nur eine Straße rein und direkt wieder raus gefahren. Es war nicht unser erklärtes Ziel. Ein paar Bilder von der heutigen Fahrt:

Pause mit Ausblick!

Nachmittags erreichten wir die Kathedrale zu Monreale. Bei der Anfahrt hatten wir mit Google den genauen Standort gesucht. Dabei wurde uns mitgeteilt, das diese heute geschlossen sei. Zum Glück war dem nicht so …

Dann unsere zweite Einfahrt in Palmero. Bei der Fahrt zum Fährhafen kommen wir durch viel schönere Bereiche, als bei dem Reifenkauf. Da könnte sieht doch noch mal ein erneuter Besuch heraus entwickeln.

Eben noch schnell eingekauft. Wir finden einen Lidl. Ähnliches Sortimient, identischer Aufbau. Wir finden uns zurecht. Fast. Als wir den Einkaufswagen aus dem Laden zu unseren Motorrädern schieben, weigert sich der Wagen plötzlich und die Räder blockieren. Da haben die doch glatt eine Diebstahlsicherung eingebaut. Was es nicht alles gibt. Es war gar nicht einfach den Wagen zurück zu schieben. Richtig zickig!

Wir erreichen die Fähre pünktlich und haben natürlich die Polepositon erkämpft. War doch klar, oder? Morgen um 7:30 erreichen wir Sardinien. Ciao Sizilien. War länger als geplant, aber sehr schön bei dir!

76 – Überraschung!!!

268 km – 19.251 km

Italien und die Verkehrsschilder. Wir wissen nicht ganz genau, warum es in Italien Verkehrsschilder gibt. An die Gebote hält sich jedenfalls keiner, egal ob es sich um Überholverbotsschilder, Einbahnstrassenschilder oder Geschwindigkeitsbeschränkungen (lach) handelt. So verhält es sich auch mit Durchfahrt-Verboten-Schildern. Die stehen immer mal wieder total unscheinbar am Straßenrand und auch hier gilt, einfach weiterfahren. Beim ersten Mal haben wir noch eine Risikoabschätzung durchgeführt und sind total vorsichtig die Straße entlang gefahren – es könnte ja was kommen. Aber Alle sind daher gefahren. So auch wir. Bei den letzten Schildern haben wir gar nicht mehr angehalten und sind einfach gefahren. Wir wissen nicht genau, warum diese Schilder aufgestellt werden. Wir haben nie etwas gesehen, das die Aufstellung berechtigt hätte. Fast nie …

Erst vor zwei Tagen war dann doch eine berechtigte Aufstellung. Die Straße führte über einen Fluß oder über ein Tal und die Brücke für die Überquerung war noch nicht fertiggestellt. Das konnten wir dann mal einsehen und drehten auch ohne zu nörgeln um. Hätte man ja aber mal sagen können!
Soweit die Vorrede, kommen wir noch einmal auf den italinischen Strassenbau zu sprechen. Ich habe heute nochmal gesammelt, hier das Ergebnis:

Ich muss gestehen, so langsam nerven die Straßen. Was man kaum fotografisch festhalten kann, sind die ständig wechselnden Oberflächen. Da wird hier mal ausgebessert, dort mal ein Stück erneuert. Man kann sich auf nichts verlassen, hier in Sizilien.

Unser Tag begann heute relativ früh. So langsam merkt man den Jahreszeitenwechsel, die Sonne geht erst um 6:45 auf. Entsprechend später kommen wir auf die Beine. Wir durchqueren heute noch einmal Sizilien von Süd nach Nord. Es geht durch zwei Naturschutzgebiete und wie immer suchen wir die kleinen Straßen, wo wenig los ist.

Wir bummelten so durch die Gegend, als sich hinter einer Kurve plötzlich ein schwarzer Schatten befindet. Ich will ausweichen, weil ich ein Schlagloch erwarte und bin schon halb aus dem Sattel. Aber es ist ein Hund der mitten auf der Strasse hinter der Kurve liegt. Also ausweichen und in die Eisen. Bremsen im Stehen, super Idee! Der Hund hört mich kommen, macht ein Auge auf, springt auf und läuft los. Natürlich in meine Ausweichrichtung. Ich ziehe die Bremsen noch mehr – die alten Mitas-Reifen hätten schon längst blockiert – und kann gerade die Geschwindigkeit so weit raus nehmen, das der Hund Zeit zum wegkommen hat. Laut jankend, als ob ich ihn schon überfahren hätte. Er übertreibt masslos, wie ich finde. Aber mir ist auch die Luft weggeblieben. Man, da waren wir beide nun richtig wach. Ob er sich wohl nochmal auf die Strasse zum Schlafen legt?

Kurze Zeit später, eins der besagten Durchfahrtsverbotschilder. Keinen Kopf gemacht, weiter fahren. Wie immer ist nigs. Dann kommen wassergefüllte Absperrbarken. Eine ist zur Seite geschoben und ich kann wunderbar durchschlenzen. Und dann…… WAAAAAS ist das? Die Straße hört auf. Sie ist einfach weg. Keine Kuppe oder so. Einfach weg, es geht zwei/drei Meter tief in die Landschaft. Ich habe ausreichend Sicherheit und kann noch anhalten. Aber so viel hat doch nicht gefehlt. Wir können es nicht fassen. Teilweise kann man noch den Straßenverlauf noch sehen, aber es fehlen viele Meter. Einfach weg, die Straße. Und statt dessen nur Landschaft. Wir vermuten ein Erdbeben. Aber das ganze Teile der Straße einfach weg sind, können wir uns einfach nicht erklären. Die angrenzenden Bauern haben sich inzwischen in der Landschaft Wege gefahren. Wir probieren unser Glück und folgen den Wegen. Immer wieder kreuzen wir den alten Straßenverlauf. Uns ist schon ein wenig komisch dabei. An einer Stelle sehen wir eine tote Kuh …. öööööh.!?!?! Das soll jetzt wohl Zufall sein. Gut 500-1000m geht das so – nein, nur eine Kuh! Dann ist wieder alles normal.

Hier geht es nicht weiter, für uns!
Die Abbruchkante!
Die tote Kuh. Ich glaube mal, die hat nichts mit dem Erdbeben zu tun.
man kann den alten Straßenverlauf nur noch erahnen ..
Hier unsere Vorstellung, wie es mal war …
… und das dazugehörige Kartenbild.

Die Warnbarken auf der anderen Seite der verschwundenen Straße, hier vollständig zur Seite geräumt.

Wir sind gut durchgekommen. Man, was für ein Erlebnis!
Wir waren jetzt gut 2 Stunden seid heute morgen unterwegs und brauchten dringend eine Pause, nach diesem Abenteuer in der Wildnis. Pausenplätze in Sizilien sind rar gesät. Insbesondere die, die schattig sind. Aber heute haben wir einen sehr schönen Platz gefunden. Mitten in einem langgezogenen Kreisverkehr mit Pinienbestand. Die vorbeifahrenden guckten schon nicht schlecht, einige hupten und winkten. Und wenigsten einer fuhr den Kreisverkehr verkehrt herum, weil es kürzer war. Die können was die Sizilianer!!!

Unserer Campingplatzsuche gestaltete sich dann nochmal schwierig. Die Plätze waren da, wo wir es vermuteten. Das war heute mal nicht das Problem. Viele der Plätze sind bereits geschlossen. Das wir dann noch spannend, im weitern Verlauf unserer Reise.

75 -Lesetag

58 km – 18.983 km

Heute haben wir den Tag genutzt und gelesen … wer hat mir gleich noch Cody McFadyen angepriesen? Für meine 3-bändige Einschlafhilfe habe ich 3 Monate gebraucht … McFadyen erstes Buch schaffe ich in 2 Tagen. Großartiges Buch, wenn es so bleibt wie in den ersten 80%. Danke!

Ausser Lesen mussten wir auch noch einkaufen. Gestern waren im örtlichen Restaurant … das sich als Flop erwies. Gut, satt sind wir geworden … ähhhhm. Eigentlich noch nicht mal das. Strich drunter.

Wenn wir schon mal auf dem Mopped saßen, haben wir uns  noch eine Sehenswürdigkeit angesehen. Die „Scala del Turchi“. „Das ist ein aus Mergel bestehender, monumentaler Felsen der strahlend weiss ist und an Treppen erinnert“ (frei nach Wikipedia).

Sieht von oben imposant aus, bestimmt toll zum Baden … wir haben von einer näheren Betrachtung Abstand genommen. Eben noch schnell einkaufen und weiter Lesen.

Und dann noch zwei Bilder vom Strand ohne Zaun, falls jemand Interesse hat. 🙂

74 – Südküste

Unser Rocky Beach heute morgen am Übernachtungscampingplatz.

Wir sind heute einmal durch den westlichen Zipfel Siziliens gefahren. Ein besonderes Hightlight hatten wir nicht als Ziel. Einfach treiben lassen und gucken  … Die Landschaft ist nicht so bergig wie im Osten und wie in der Mitte von Sizilien. Auf halber Strecke sind wir an einem Bergdorf vorbei gefahren, von weitem sah es total normal aus.

Als wir dann näher kamen, fielen die vielen fensterlosen Öffnungen in den Häusern auf. Als wir direkt an dem Dorf vorbeifuhren, sahen wir eine Tordurchfahrt ins Dorf – eher ungewöhlich für Italien – die durch ein großen Absperrgitter abgesperrt war. Komisch … dachte ich noch. Dann, als wir an dem nächsten Dorf vorbeifuhren, fand ich den Grundriss dieses Dorfes total merkwürdig und ich hielt an um zu googeln. Und siehe da, das erste Dorf war Poggioreale. Es ist bei einem Erdbeben 1968 zerstört worden und von den Einwohnern aufgegeben worden. Das Dorf in dem wir nun standen, war auch Poggioreale und ist für das Alte neu aufgebaut worden. Der Grundriss ist eher einzigartig, da hat mal Einer gestaltet.

Der Grundriss von dem neuen Poggioreale

Unsere gesamte Streckenführung war heute wieder gespickt mit italienischer Straßenbaukunst. Eher ungewöhnlich war die starke Verschmutzung in den Kurven mit Split, Kuhdung oder sonstigem Allerlei. Zur Kurventauglichkeit kann ich noch nicht soviel sagen, Volker ist erstmal begeistert von den neuen Reifen. Ausgiebig konnten wir dafür heute den leichten Offroadmodus testen – hier verhält er sich unauffällig gut.

Zum frühen Nachmittag fuhren wir unseren Zielcampingplatz an. Nach unseren gestrigen Rocky-Beach hatten wir heute gehofft einen Sandstrand zu haben. Und der Wunsch wurde erfüllt. Unser Zelt steht im Pinienwald direkt am Strand. Hier läßt es sich aushalten!

73 – Dienstag Reifentag

273 km – 18.721 km

Gestern abend haben wir unsere weitere Tour geplant. Sizilien – Sardinien – iberische Halbinsel. Soweit klar. Die Fähren fahren nah Sardinien von Palermo und Trapani. So war unser Wissen …. besser Halbwissen. Von Trapani fährt – jetzt im September auf jeden Fall – keine Fähre nach Sardinien. Von Palermo nur noch am Samstag. Hups. Wir wollten eigentlich am Mittwoch nach Sardinien und uns dort um unsere Reifen kümmern. Erst am Samstag sind zwar nur 3 Tage später, aber die fehlen uns dann um die verbleibenden 5000km abspulen. Man kann von Palermo nach Neapel – nicht schon wieder – und dann von Neapel nach Sardinien schippern. Dauert einen Tag länger und man muss sich einen Tag in Neapel aufhalten. Da wollten wir beide nicht noch einmal hin. Wie ist das denn von Sardinien? Hmm, diese Woche jeden Tag, ab nächste Woche nur noch Donnerstag und Samstag. Shit.

Wir haben unseren Plan umgeschmissen und sind heute nach Palermo gefahren um neue Reifen zu bekommen. Wenn wir sowieso bis Samstag auf Sizilien festhängen.

Auffliegender Taubenschwarm.
Landschaft wo man nur hinguckt.
Und dann waren da noch die Straßenoberflächen ….

Die ersten Kilometer gingen über kleinste Strassen und der Rest der Strecke über Autobahn. So waren wir bereits um 10 Uhr in Palermo. So viel haben wir von der Stadt nicht gesehen. Wir haben vier Reifenhändler abgeklappert, jeder bot uns die gleichen Reifen an, die wir nicht haben wollten. Unsere Favoriten – Mitas E07 Dakar – Heidenau K60 Scout – Conti TKC70 – waren nicht zu beschaffen. Okay, dann eben nicht. So wurde es ein Pirelli Scorpion Trial 2, eher ein Straßenreifen. Wir erwarten in Sardinien aber nur noch Schotter und in Portugal sowie in Spanien ebenso. Soll schon gut gehen. Wenn es Schlamm gibt oder feucht wird, müssen wir auf der Straßen bleiben.

ca. 19.000 km haben uns die Vier begleitet. Solange hatten wir noch nie einen Riefen … Nicht immer leicht zu fahren aber in Summe jederzeit wieder. Auf meinen waren noch ca. 2mm Restprofil. Bis Sardinien hätte es alle mal noch gereicht.

Gegen halb zwei waren die Reifen montiert und wir sind an das Capo San Vito gefahren, im Nord-Westen von Sizilien. Das war der erste Campingplatz der nicht direkt an der Straße gelegen ist aber dafür direkt am Meer. Das waren dann nochmals 100km, aber die sind wir auf der Autobahn gefahren. Der Akku war die letzten Kilometer – das hatten wir zwar schon, aber es wiederholt sich jeden Tag aufs Neue – zwar leer aber ein paar Bilder habe ich klassisch gemacht, anhalten und Kamera hervorkramen und Bild aufgenommen. Geht ja auch. Hier also ein paar Bilder von Kap.

Unser Campingplatz liegt direkt an einer Felswand die offensichtlich hervorragend zm Klettern geeignet ist. In der Nacht wird der Felsen mit Strahlen beleuchtet und die Leute klettern nachts!

72 – Montag

198 km – 18.448 km

Der Tag heute fing mit Regen an. Von 6 Uhr bis 8 Uhr hat es immer wieder gewittert und geschüttet. Aber dann kam die Sonne raus und der Tag wurde doch noch schön.

Morgens nach dem Gewitter noch einmal am Strand gesessen.

Wir wollen heute in Taomina  einen griechischen Tempel und kurz danach eine Schlucht angucken. Beides verfehlen wir, aber wir sind von den Eindrücken des Etnas von Gestern noch ausreichend gesättigt. 

Der Zustand der Straßen hat sich nicht geändert. Immer wieder für Überraschungen gut.

Wir umkreisen im weiteren Verlauf den Etna. Westlich vom Etna werden die Flächen für die Landwirtschaft genutzt. Überall Gemüseanbau und natürlich Oliven. Die Felder sind bis zur Straße mit hohen Zäunen gesichert. Vor wem … ? Als wir den Etna verlassen verändert sich die Landschaft. Sanfte geschwungene Hügel, überall geerntete Felder und immer wieder verbrannte Erde. Insgesamt gibt es aber es breites Spektrum an Farben, Formen und Strukturen. Sehr abwechslungsreich und überall findet man Fotomotive.

Mitten in Sizilien finden wir einen netten Campingplatz und beenden den Tag. Sonst ist nix passiert an diesem Montag.

71 – Etna

130 km – 18250 km

Nach Vorhersage sollte es ein sonniger Tag werden.  Ideal um den Etna zu bezwingen.
Auf den Etna führt unter anderem von Osten eine Straße bis auf 2000m Höhenmeter, ab da gibt es eine  Seilbahn die einen auf 2500m bringt und zum Schluß kann man mit geländegängigen Unimog-Busse die letzten Höhenmeter bis zu 2920m überwinden. Der Hauptkrater, der auf 3300m liegt, ist komplett gesperrt und es wird dringend empfohlen diesen nur in Begleitung von erfahrenen Vulkanologen und Bergsteigern zu erklimmen. Was haben Volker und ich gemacht? Na davon später mehr …

Kurz vor Acht haben wir uns in Richtung Etna aufgemacht. Schon von weitem haben wir ihn gesehen, leider war die Spitze unter einer kleinen Wolke versteckt. Na, die wird schon im Laufe des Tages verschwinden, dachten wir. Als wir die letzten 500 Höhenmeter in Angriff nahmen blies uns ein böiger Wind entgegen. Da musste man schon ein gehörig aufpassen und in den Kurven Reserven einkalkulieren. Bereits um kurz nach neun waren wir an der Seilbahnstation, die Punkt neun aufmacht. Wir hatten also nicht den ersten Platz, aber wir waren gaaaaanz weit vorne. Volker hatte seine Motorradhose an, ich habe mir eine lange Jeans angezogen. Dies aus zwei Gründen, zum Einen gegen die Kälte – mit der auf 3000m zu rechnen ist – und zum anderen gegen Schürfwunden. Wenn man  auf den Hängen ausrutscht und auf dem Aschefeld mit den scharfkantigen Steinen Bekanntschaft macht, hilft eine lange Hose ungemein. Wir haben es nicht gebraucht, soviel vorab.
Beim Fahrkartenkauf wurden wir darauf hingewiesen, das aufgrund der instabilen Wetterlage am Gipfel keine Busse fahren. Wir sind trotzdem hoch. Die Gondeln pendelten wunderschön im Wind. Sagte ich schon das ich unter Höhenangst leide? Tue ich! Wir haben uns schon gewundert das die Seilbahn fährt, aber die Busse nicht. Die werden es schon wissen …

Oben angekommen fuhren die Busse natürlich. Wir wollten aber den Weg von den 2500m auf die 2920m hochgelaufen. Es war ganz schön kalt und der Wind wurde immer heftiger. Es ging über Aschewege an Steintrümmerfelder vorbei. Man konnte sich gut vorstellen, wie die Steine hier mal angeflogen waren und auf dem Feld gelandet sind. Wie klein man ist. Sowieso, diese skurilen Steinformen und diese Landschaft – wir auf dem Mond!

Oben angekommen haben wir uns den geführten Touren zu dem Nebenkrater Barbagallo angeschlossen. Immer wieder waren die Wege von den tieffliegenden Wolken verdeckt. War schon unheimlich. Der Nebenkrater war dann nicht so sensationell, aber mehr ging heute nicht. In der ganzen Zeit, in der wir oben waren, haben wir den Gipfel nicht gesehen. Wir haben uns aufgrund der Sichtverhältnisse auch gar keinen Kopf gemacht, ob wir nicht doch hochgehen.

Der Nebenkrater Barbagallo auf 2920m

Hier geht es zum Hauptkrater auf 3300m. Nicht für uns leider!
Der Busstop!

So haben wir gegen Mittag wieder den Abstieg begonnen. Von oben hatte man noch einen Einblick in den tieferliegenden Krater Cisternazza, an dem wir beim Aufstieg schon vorbei gelaufen waren. War klar, da mussten wir einen kleinen Abstecher machen. Der Weg nach oben ist fürchterlich steil, aber das wird schon gehen. Denkste, kurz vor der Gabelung habe ich dann meine Verletzung am Fuss deutlich gespürt. Jede Bodenwelle die gegen die Fußsohle drückte, schmerzte. Ich bin dann den ebenen Fahrspuren der Busse gefolgt und Volker ist alleine den Krater hoch.

Ich habe auf dem Rückweg kurz vor der Seilbahnstation mich noch einmal umgedreht. Und da war er doch tatsächlich für fünf Minuten ohne Wolken zu sehen. Schade … aber schön.

So haben wir ihn die ganze Zeit gesehen …
… und für ein paar Augenblicke …. unverhüllt!

Auf dem Rückweg hatten wir Angst, das es jeden Moment anfängt zu schütten. Aber es ist trocken geblieben. Wir haben in letzter Zeit eher schlechte Erfahrungen mit dem Wetterdienst gemacht.

70 – Lesetag

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😎

 

Gestern hat es bis weit in Abend hinein geregnet. Nachmittags haben wir das Tarp aufgebaut und konnten uns gut darunter aufhalten. Beide Zelteingänge sind unter dem Tarp und wir konnten trocken vom Tarp in die Zelte gehen. So hatte ich mit das immer vorgestellt! Abends dann noch eine Pizza mit Lieferservice an den Campingplatz bestellt. Okay, auch mal nicht schlecht!

Heute war mal wieder Zeit für einen Ruhetag. Ich habe mir vor zwei Tagen an Strand an einer Wegbefestigung eine Klinke in die Fußsohle gerissen. Die wollte ich ein wenig verheilen lassen bevor wir uns an dem Aufstieg zum Etna machen. So haben wir unserem Tag mit Lesen verbracht. Ich habe meine dreibändige Einschlafhilfe durch und bin auf der Suche nach was Neuem. Vorschläge?

69 – Sizilien spontan

269 km – 18.120 km

Heute ist wenig passiert, es gibt nur einen kurzen Beitrag mit wenig Bildern. Der Akku …
In der Nacht hat es gewittert und es hat reichlich Regen gegeben. Der Morgen ist trocken und gibt uns Zeit die Sachen ohne Regen einzupacken.

Wir wollen noch einmal durch das Apenniengebirge, die ersten 30 km Kilometer müssen wir aber an der Küste entlang. Es zweigt keine Straße von der Küste ab … wie wir so fahren und die Wolkengebilde im Landesinneren sehen, besinnen wir uns eines anderen. Die Küstenstraße ist auch bei Regen gut zu fahren, im Landesinneren auf den kleinen Straßen … Also die Tour umgeplant und wir lassen es an der Küste entlang rollen.

Auf Dauer ist dann Tempo 50/70 doch ermüdend und wir schubsen die Tour noch einmal um. Auf der Autobahn Richtung Sizilienfähre.
Um halb zwölf schiffen wir ein, es ist noch alles sonnig. Bei der Einfahrt in Messina ist es schon wolkig.

Wir fahren entlang der Küste Richtung Süden. Der erste Campingplatz ist unserer. Gegen 13 Uhr soll es anfangen zu Regnen und es ist bereits halb eins. Der Platzwart kaut uns ein Ohr beim Einchecken ab. Wie toll alles hier ist, was wir uns alles angucken müssen, von welcher Seite man den Ätna begehen muss, wie das mit der Dusche und wo der beste Platz…. kaum war er fertig – es hat fast eine halbe Stunde gedauert – standen wir im Regen. 🌧⛈ Schnell Zelt aufbauen und dann mal gucken wie es weitergeht. Die Infos vom Platzwart werden wir verwerten können. Von daher war es nicht umsonst. Hier die ersten Impressionen Siziliens:

Man kann sich nicht sicher sein ob er auslädt oder ob das nur sein Aussenlager ist?
Der Schwarm … Der Rollerfahrer in der Mitte – der mit blauen Hemd und weissen Helm – kannte sich aus und ist bei Rot gefahren. Insgesamt geht es hier aber gesittet zu, vergleichbar mit Rom.