380 km – 17.844 kmUnd das waren die Prognosen. Die Regenfront zog von West nach Ost durch und die Nadel war unsere aktuelle Positon.
Die Wetterprognose sieht schlecht aus. Regen ab acht Uhr, im Süden soll es besser sein. Das ist unsere Richtung! Also geschwind um sechs aufgestanden und das Tagewerk begonnen. Zwischendurch am Küchenkoffer das Frühstück herausgeh …. ehh, was ist das. Ameisen im Koffer. Eine ganze Ameisenstraße. Wir machen am Koffer immer die Mülltüte fest … das fanden die Ameisen großartig und guckten gleich was sonst noch im Koffer zu holen ist. Also statt Frühstück erstmal Koffer Ameisenfrei machen. 🙁
Der Ausblick gegen halb Acht von unserm Strand.
Die Abfahrt verzögerte sich durch die Ameisen etwas, aber wir hielten an dem Plan dem Regen zu entfliehen fest. Schon mal vorab die Auflösung, wir bekamen nur ganz wenige Tropfen ab und kamen trocken bei Sonnenschein an unserem Ziel an. Muss ja auch mal was fuktionieren.
Unser Weg ging auch heute wieder durch die Mitte Italiens, längs der Apennien mitten durch den Pollino-Naturpark. Ein wahrer Dschungel durch den wir fahren. Es ist so dunkel … da macht die Kamera nicht mehr mit. Aber echt schön und die Straßen durchaus stellenweise offroad!
Umfangreich abgesicherte schadhafte italienische Straße. Es gab keine weiteren Absicherungen!Dieses Fahrzeug bewegte sich … mit ca. 0,65 km/h auf der Straße. Das Sägewerk befand sich in ca. 112m Entfernung. Wir wissen nicht, ob es das Sägewerk noch erreichte.
An einer Tankstelle wurden wir von einem Deutsch-Italiener (45 jahre Deutschland) angesprochen und zu einem Espresso in der gegenüberliegenden Bar eingeladen. Lasst die Moppeds einfach vor der Tanksäule stehen, null problemo! Es konnte zwar kaum noch einer Tanken, aber wen interessiert das?
Ein paar Bilder von der weiteren Reise.
Unser Campingplatz in der Mitte von dem Spann Italiens Stiefel erwies sich leider als Flop. Auf die bisher sehr zuverlässig vorhandenen archie-Campingplätze war diesmal leider kein Verlass. In der Nähe gab es … nichts. Entweder Ostküste oder Westküste, letztere lag näher an unserem Ziel Sizilien. Also statt der schon stattlichen 260 km nochmals 100 km mehr an dem Tag gefahren. Gegen halb sechs kamen wir in Scaela an, im Supermarkt noch das Nötigste eingekauft und dann Campingplatz suchen. Qual der Wahl, nach 5 vergeblich angefahrenen wurde es der Letzte. Nicht billig aber inzwischen hätten wir bald alles genommen. Das Highlight waren die letzten Kilometer, super Straße mit Kurve an Kurve und eine sehr ansprechenden Landschaft. Auch heute sind wir wieder durch viele Waldbrandgebiete gefahren. Leider alles nicht dokumentiert, weil nur noch eine Helmkamera verfügbar ist und der Akku immer leer ist, wenn es schön ist.
Wir sind uns uneins wie wir den Tag angehen. Amalfiküste ja/nein, Pompeii ja/nein, Heracleum ja/nein, Vesuv ja/nein. Es gibt viele für und wieder. Wir entscheiden uns zuerst wieder zurück zum Vesuv zu fahren und danach noch einmal die Amalfiküste entlang zu fahren. Katastrophentourismus brauchen wir nicht mehr und alte Bauwerke hatten wir in Rom erstmal zur Genüge gesehen. Die ersten Meter an der Küste haben uns dann direkt belehrt, hier fahren wir nicht mehr entlang. Wieder so viel Verkehr wie am Vortag, das mach keinen Spaß. So schön die Küste auch sein mag, nicht in diesem Urlaub.
Ein paar Beispielbilder von dem Verkehr:
Wenn dann mal einer entgegen kommt … 8-(
Passt schon!
Wir gönnen uns mehr Platz!
Wir fahren den Vesuv über die Autobahn an, für 2€ dürfen wir die Strecke nutzen. Warum haben wir das auf der Hinfahrt nicht schon gemacht, statt uns durch den Vorstädte Neapels zu quälen?
Die Auffahrt zum Vesuv führt über eine kleine Straße, kaum Verkehr, viele Kehren und guter Asphalt, teilweise verbrannte Erde, teilweise voll mit Lavagestein und viele Skulpturen. Sehr abwechslungsreich die Auffahrt.
Ausblick auf den Moloch Neapel
Wir sind um halb zehn am Parkplatz und beginnen den Aufstieg. Der Weg führt über einen Ascheweg – was sonst – kontinuierlich nach oben. Die Luft ist relativ feucht, so das sich an den warmen Gestein Wasserdampf bildet. Ein relativ seltene Erscheinung.
Plakat vom Vesuv mit Spiegelung von ….
Wir steuern nach dem Vesuv wieder über die Autobahn den Küstenstreifen nach der Amalfiküste an. Wir finden einen netten Campingplatz bei Lido Lago mit Sicht auf den besagten Küstenstreifen und Strandzugang. Wieder eine nette Katze die uns bezirzt. Der lange Rest des Tages wird mit Wäschewaschen, lesen, am Strand liegen, Blog schreiben, lecker essen und Tourplanung gefüllt.
Was wäre ich heute Nacht froh gewesen, wenn wir 11 Grad gehabt hätten. 5 grad zeigte es um sieben Uhr kurz nach dem Aufstehen an. Brrr. War die Nacht sch….. ja, kalt auch. Da habe ich aber die Doppelsacklösung gewählt und ich habe die Kälte kaum gespürt. Nein, ich hatte heute Nacht ein anderes Problem. Gegen zwölf bin ich das erste Mal wach geworden, die Hunde in der Umgebung kläfften ununterbrochen. Ich dachte schon: Oh nein, nicht schon wieder so eine Hundegebell-Nacht. Aber es wurde eine ganz andere Nacht. Die Hunde hatten einen guten Grund zu bellen. Und ich hörte den Grund: ein Braunbär war in unser Nähe am brummeln (?). Okay, ich hörte einen Bären, ich weiss nicht ob es ein Braunbär war. Aber von den Braunbären soll es hier – genau hier wo wir campen – eine Population von 30 Tieren geben. Wölfe soll es auch geben, die habe ich aber weder gehört und noch gesehen. Der Bär jedenfalls, brummelte gut zwei Stunden und er war nicht weit weg von uns. Aus weiterer Entfernung war ab und wann noch ein zweiter zuhören und ich glaube auch einen dritten gehört zu haben. Ich habe mich jedenfalls in der Nacht nicht aus dem Zelt getraut und war froh als es hell wurde und die ersten anderen Geräusche zu hören waren. Und Volker … hat von dem natürlich nichts mitbekommen. Unglaublich was der für einen Schlaf hat. Mir reicht es jedenfalls jetzt an Abenteuer und Wildness.
Nein, das ist nicht der Bär. Das ist unsere Zeltplatzkatze gewesen. Ein sehr liebes Tier … 🙂
Wir fuhren weiter in der Mitte des Stiefels den Apennin-Gebirgszug entlang.
Bei jedem Bremsen so ein komisches Geräusch. Immer nur hinten. Bei der nächsten Pause mal gucken … und da mache ich bestimmt ein dummes Gesicht. Es ist überhaupt kein Belag mehr da. Alles weg, nur noch Stahl. Dabei habe ich die alle Beläge vor Beginn der Tour erneuert. Kann eigentlich gar nicht … ist aber so. Wir wollen heute nach Pompei, da liegt Neapel auf dem Weg. Da sollen wir schon einen Händler finden. Leider haben wir in der Pause gar kein Netz und fragen in der 11er Gruppe – Whatsapp Gruppe mit (fast) nur R1100GS Fahrern – um Hilfe. Und es dauert auch gar nicht lange und wir haben zwei Adressen. Die erste ist Moto2000, über die Autobahn recht schnell gefunden und die Reststrecke war eine große Baustelle mit echt viel Verkehr. Dreckig ist es in Neapel. Das haben wir in dem Rest von Italien nie so schlimm gesehen.
Dort angekommen fährt der Monteur die Maschine in die Werkstatt und schmeisst sie erstmal hin. Zum Glück nix passiert. Er meinte, die wäre ungleich beladen. Ich glaube das Problem war für ihn, das sie beladen war. Na ich bin dann bei ihm geblieben, seine anderen Arbeiten waren vorbildlich. Guckt mal wie mein Mopped aussieht. Sitzbank und Griffe fein säuberlich mit Folie abgeklebt, ich glaube der Monteur wollte sich keine schmutzigen Finger oder dreckige Hose machen. Für die Arbeit haben sie kein Geld genommen, okay die Beläge waren mit 60€ nicht billig. Aber das Mopped war wieder betriebsbereit.
Wir haben für heute als Ziel nur noch einen Campingplatz an der Amalfiküste. Die Ausfahrt aus Neapel ging nicht über die Autobahn, unser Navi hatte sich etwas richtig Schönes zusammengesucht. Im besten Feierabendverkehr ging es über kleinste innerstädtische Strassen mit dem schlechtesten Fahrbahnbelag den man sich für eine Stadt vorstellen kann.
Die erste Erfahrung die wir machen müssen, Rom war der reinste Kindergarten dagegen. Mein Gott, was fahren die hier für einen Streifen. Kein Vergleich, es wird jede lücke genutzt. Ein uns entgegenkommendes Auto will abbiegen und kreuzt dabei unsere Spur. Er hält, so das wir weiter fahren können. Leider wird der Autofahrer in dem Augenblick von einem Rollerfahrer überholt. Kein Platz mehr für uns, oder für den Rollerfaher – je nachdem wie man es sieht. Der Rollerfahrer überholt uns einfach mit, auch wenn wir in die entgegengesetzte Richtung fahren. Wahnsinn. Wie oft ich heute den Kopf geschüttelt habe. In Rom habe ich mich noch wohl gefühlt, hier in Neapel möchte ich nie wieder hin. Man muss immer damit rechnen, das die Rollerfahrer in der Mitte der Straße noch eine weitere spur aufmachen. Da kamen wir nicht mehr mit. Wir haben unser poleposition eindeutig verloren. Leider gibt es nur ein Foto von der Fahrt, der Kamera ist der Saft ausgegangen und die Drittkamera lässt sich nicht mehr laden.
Eineinhalb Stunden ging die Ausfahrt. Ein echt hartes Stück Arbeit. Dann hatten wir die Amalfiküste erreicht. Dasselbe Schauspiel hier, ohne Ende Verkehr und entsprechende Nutzung des verfügbaren Raumes. Nur Busse haben wir keinen Einzigen gesehen. 😉 Den erstbesten Campingplatz angefahren und erstmal ein Fahrbier getrunken. Mann, was waren wir fertig von der Fahrt.
Wie geplant geht es nach dem Frühstück vom Parkhaus zum Pantheon. Das Navi hat immer wieder Schwierigkeiten sich in den engen Gassen mit den Satelliten abzugleichen, wir parken aber trotzdem kaum 100m vom Pantheon. Und fantastisch … es ist keine Schlange zu sehen. Leider verständlich, es ist erst 8 Uhr und das Pantheon macht erst um 8:30 auf. Die Tür steht auf und so probieren wir es natürlich … und werden direkt wieder raus befördert. Hmmm, der Trevibrunnen mal ohne Menschenmassen … ist auch nicht weit. Und tatsächlich sind wir zwar nicht die Einzigen, können uns aber ungehindert bewegen.
Links neben dem Haus ist eine kleine Gasse, da fahren Autos !!!
Trevi-Brunnen Panorama
Trevi-Brunnen mit Volker
Pantheon mit Morgensonne
Pano von der Eingangstür aus fotografiert über die Kuppel bis senkrecht über der Tür.
Horst beim Panografieren
Das Pantheon ist 1900 Jahre alt und hat eine der größten Kuppeln der Welt. Knapp 45m misst sie und in der Mitte hat sie ein Loch mit einem Durchmesser von 9m. Beeindruckend wie viel Licht durch das kleine Loch fällt und wie hell die Kirche dadurch im Innenraum wird. Das Problem des einfallenden Regens haben die Erschaffer des Bauwerkes durch einen zum Zentrum abfallenden Boden und darin befindliche Abflusslöcher – kaum zu entdecken – gelöst. Echt ein beeindruckendes Bauwerk und schon sooooo alt!
K75 nett reduziert
Ein echter Fiat 500, nicht mehr ganz so gut erhalten.
Zurück zum Hotel, das Mopped bepackt und auf ins Getümmel. Interessant das Schwarmverhalten der Rollerfahrer. Bei einer roten Ampel fahren alle Roller an den Autos vorbei bis nach vorne. Und zwar von allen Seiten, links und rechts. Sie tasten sich an den wartenden Autos vorbei bis sie vor der Ampel stehen. Ja, vor! Wenn es grün wird, hupen die Autofahrer einmal kurz und los geht es. Volker und ich sind mitgeschwommen und meistens hatten wir die Poleposition. Nur zweimal wurden wir abgehängt. Einmal war unser Lenker zu breit, da passten wir wirklich nicht durch und einmal hat uns einer an der Ampel abgehängt. Der hat aber auch zu unlauteren Mitteln gegriffen. Der kannte die Ampelphase so genau … der ist bei rot gefahren. Das haben wir uns nicht getraut.
Wir sind wieder die Ausfallstraße nach Tivoli aus Rom raus gefahren. Funktionierte bei der Einfahrt am Samstag schon gut und auch heute am Montag war es kein Problem aus Rom rauszukommen. Unser weiterer Weg führte uns an verschiedenen Nationalparks vorbei, mitten durch Italien. Hätte nie gedacht das es hier so viele hohe Berge gibt; eine schöne Landschaft, schöner Asphalt und reichlich Kurvengeschlängel. Insgesamt ein schöner Tag.
Da hatten wir gestern beim Italiener wohl ein Bier zuviel getrunken. Das war nicht so schlimm, schlimm war, das wir aus der Minibar noch ein weiteres Bier getrunken hatten. Der Morgen danach war ein wenig zäh.
Trotzdem hatten wir um 7 das Frühstück des Hotels eingenommen und uns auf den Weg zu dem Kolosseum gemacht. Um 8:30 wird es geöffnet. Beim Frühstück noch schnell die Karten online bestellen, wir wollen ja nicht ewig in der Schlange stehen. Und dann das …. : Am ersten Sonntag im Monat ist kostenfreier Eintritt für alle drei Museen: Kolosseum, Forum Romanum und Palatin. Welchen Sonntag haben wir, Schluck. Ob das dann wohl voll sein wird? Wir halten am Plan fest und treffen um 5 nach 8 am Kolosseum ein. Das Ende der Schlange ist nicht zu sehen, ohh weh. Um die Ecke gelinst, da hinten ist es, das Ende der Schlange! Und wir haben es tatsächlich gemacht, angestellt und um viertel vor neun waren wir schon drin. Eine kleine Hürde hatten wir noch vor dem Eintritt noch zu meistern. Die Sicherheitsschleuse. Die hatte ich total verpeilt und beim Packen heute morgen das gute Opinelmesser zu dem Obst in den Rucksack gelegt. Das wird niemals durch die Schleuse gehen – mit uns. Wir haben Risiko gespielt und …. gewonnen. Der Mann am Schirm hat irgendetwas gemacht, aber ganz sicher nicht den Inhalt unseres Rucksackes kontrolliert. Das wäre schon schade um das Messer gewesen.
Nach dem Kolosseum die Straßenseite gewechselt und in die Schlange des Forum Romanum angestellt. Die war nicht ganz so lang und es ging auch zügig voran. Also aushalten – es war nur eine viertel Stunde die wir warten mussten. Das Problem des Messers hatten wir nicht gelöst aber wieder auf Risiko gesetzt. Und …. verloren. Der gute Mann fand das Messer gar nicht witzig und meinte nur, entweder das Messer in den Müll oder wir sehen das Forum Romanum nicht. Wir haben den Mittelweg gewählt und Volker ist weitergegangen und ich habe das Messer zurück zum Hotel gebracht. Dort habe ich noch mein Ebook geholt und wir haben uns später wieder getroffen um auf einer Bank im Palatin den Nachmittag zu verbringen. Man muss dazu sagen, ich bin erst vor drei Jahren in Rom gewesen und hatte die Sehenswürdigkeiten schon alle gesehen.
Am Nachmittag haben wir noch einen Streifzug durch Rom gemacht, vorbei an der Tiberinsel und noch einmal am Pantheon geguckt … immer noch eine Mörderschlange. Das werden wir morgen früh lösen. Wenn wir die Moppeds aus der Tiefgarage holen, werden wir kurz am Pantheon vorbeischauen.
Die heutigen Kilometer, die wir zu Fuss zurückgelegt haben, werden wir mal nicht in den Gesamtkilometern einfließen lassen. Das ist zu verschmerzen, auch wenn die Beine weh tun. Eigentlich wollten wir nur einmal mit den Rollerfahrern mitschwimmen, jetzt waren wir fast zwei Tage zu Fuss in Rom unterwegs.
Krass die hohe Präsenz von Polizei und Militär. An jedem bedeutenden Ort sind die Straßen durch die Schützenpanzer abgesperrt. Ob das jeden Tag so ist oder nur am Wochenende?
Die Besonderheit Roms … auf jeden Fall alles was sich so an der Straße abspielt. Am Forum Romanum spielten morgens um 10 Uhr ein Kontrabass und zwei Klassikgitarren wunderschöne Musik querbeet, nachmittags um 16 Uhr waren sie noch immer am spielen. Unverändert gut. Dann natürlich die vielen Straßenverkäufer für alles was man nicht braucht wie Selfiesticks, Regenschirme, Hüte und sonstiges Gedöns. Die Menschen ohne Kopf und die Schwebenden.
Die unermüdlichen Musiker
die Mumie
irgendwie Kopflos
da sitzt er
Selfiestick?
Das Orginal, auf dem Weg zum Kolosseum morgens um kurz vor acht!
Vorhersage für heute: zwischen fünf und sechs wird es regen. Pünktlich um 6:10 tröpfelte es ca. 30 sec lang. Frohen Mutes frühstückten wir ausgiebig. Erster Kaffee mit Käse und Brot, zweiter Kaffee mit Brot und Wurst, dritter Kaffee mit Obst. Beim Obstsuchen kamen noch fünf Äpfel von dem Einkauf von vor einer Woche zu Tage. Die schmeckten … na ja. Auf jeden Fall ist jetzt wieder Platz in den Koffern! Die ganze Zeit war im Süden von uns heftige Wolkenbewegungen zu beobachten. Dann gewitterte es auch noch. Aber laut Vorhersage sollte es bei uns doch nur zwischen 5 und 6 …. Der schnellste Blitz war gerade 330m von uns entfernt. So langsam wurden die Plürren zusammengepackt. Nur noch das Zelt … und dann, …. fängt es doch noch zu regnen an. Letzten Endes hatten wir einen Logenplatz mit Berg im Rücken, der uns Wind und Wetter im wesentlichen von uns gehalten hat. Ein sehr schöner Platz. Nach dem Regen – wir lagen noch in den Zelten – fuhr ein Auto den unwegsamen Feldweg hoch und hielt direkt vor den Zelten. Oooohweh. Aus dem Fiat Panda entstieg ein Mann um die 60 und kam auf uns zu. Ein freundliches Gesicht und ein Bon giorno entgegen geworfen und er erzählte uns auf Italienisch, das er nur nach seinen frisch gepflanzten Sträuchern gucken wollte. Er entschuldigte sich förmlich dafür, das er uns störte. Den Eindruck/Verständins hatten wir jedenfalls. Der Botaniker zog jedenfalls wieder ab und wir packten die letzten Sachen. Kurz vor zehn war Abfahrt. Heute so spät, weil wir nur noch 100km bis zu unserem Hotel hatten und der früheste Checkin erst um 14Uhr sein konnte. Also hatten wir uns für den Tag einerseits trödeln vorgenommen und wir wollten – auch um dem schlechten Wetter auszuweichen – noch einen Abstecher in den Norden von Turania machen. Wir fuhren die kleinen weissen Straßen, die sich glücklicherweise als schöne Offroadstrecken erwiesen, ca. 100 km durch den Naturpark Monti Lucretill. Eine wunderschöne Landschaft, ohne Regen!
Nach dem Abstecher dann wieder entlang der geplanten Route. Echt schön, hier in Italien. Weil ich die Route nicht richtig lese, finden wir einen wunderschönen Pausenplatz.
Wir näherten uns Rom. Die Natur total trocken, die Bäume schon braun und überall liegt Laub. Hier ist bereits Herbst. Wir umfahren Tivoli, zwei Wassserfälle, die dem Voringsfossen Konkurrenz machen könnten. Unglaublich, so kurz vor Rom.
30km vor dem Zentrum kann man es nicht mehr abstreiten, hier fängt die Stadt an. Pünktlich dazu hat die Helmkamera natürlich kein Strom mehr. Wir können aber trotzdem sagen, die Rollerfahrer waren keine Gegner für uns! Allerdings war in Rom auch nichts los. So wenig Verkehr hätte ich nicht erwartet, auch nicht an einem Samstag. Wir werden das am Montag, dem Tag unserer Abreise, im Berufsverkehr nochmal checken.
Pünktlich um 14:09 waren wir am Hotel. Sachen hochtragen, Mopped in die Garage stellen, duschen und ab ins Getümmel. Wir haben den Nordwesten von Rom zu Fuss erkundet. Im Eilschritt an der Oper – die direkt vor unserem Hotel liegt – vorbei, die spanische Treppe, die Piazza del Pubolo, einmal in den Tiber gespuckt, die Piazza de Navona, das Pantheon – leider mit sehr langer Schlange, das probieren wir morgen oder übermorgen nochmal -, der Trevi-Brunnen und dann zum Schluss – auf Empfehlung des Hotels Sonya – in das Restaurant Antica Boheme direkt bei unserem Hotel. Sehr lecker, da gehen wir morgen nochmal hin! Ein schöner abwechslungsreicher Tag!
Vorhersage für heute: 6h Sonne und Gewitter bei 24Grad. Schauen wir mal wie es wird.
Schon um 8 Uhr waren wir auf der Strasse. Es war noch trocken und wir fuhren unsere Route durch die Abruzzen an Amatrice vorbei. Immer mehr Häuser sind zerstört. Unglaublich wie es hier nach einem Jahr noch aussieht. Einige Strassen sind komplett gesperrt, bei einigen wird die Einfahrt vom Militär kontrolliert. Gut 70km durchfahren wir zerstörte Dörfer in unserer Fahrtrichtung von Nord nach Süd.
Am Lago di Campotosto holt uns dann der Regen ein. Wir stellen uns unter einem Baum unter. Nach dem Regenradar dauert es gut eine Stunde bis der Regen nachlässt. Wir bauen das Tarp auf und genau in der Aufbauzeit kommt der meiste Regen runter. Danach tröpfelt es nur noch. Da hatte der Regenradar was anderes angekündigt. Egal, wir kochen uns Kaffee – es ist der letzte, wir müssen unbedingt einkaufen – und es tröpfelt uns so jedenfalls nicht in den Nacken.
Für heute sind kleinste italienische Straßen als Route geplant. Sehr schön zu fahren, griffige Oberflächen und so gut wie kein Split auf der Straße. Nach dem Osten und dem Balkan muss ich erstmal wieder an meiner Kurvenlinie arbeiten, die ist dort echt versaut worden.
In L’Aquila wollen wir Tanken und Einkaufen. Das Tanken klappte gut, das Einkaufen war eine mittlere Katastrophe. Auf unseren Weg waren nur kleinste Supermärkte, wir wollten aber unbedingt einen größeren anfahren. Mit Osmand eine Route geplant und schon waren wir auf der Autobahn in der ganz falsche Richtung unterwegs. Mist, wir mussten die 20km wieder zurück, weil wir unbedingt die Route so fahren wollten wie sie geplant war (s.o. kleinste italienische Straßen …)
Und dann konnte Osmand an dem gleichen Tag noch einmal Punkten. Am Lago del Salto sollte ein Campingplatz sein. Es war der einzigste auf unserer Route. Ja, wir hätten es nach unseren Erfahrungen mit Osmand-Campingplätzen es besser wissen können. Wir haben trotzdem auf das Pferd gesetzt. 20km vor dem Campingplatz fing es auch noch an zu regnen. Also auch noch Regenklamotten anziehen. Und dann kam das Hinweisschild, der Campingplatz war da. Immerhin! Leider war er nach dem Unkrautwuchs zu urteilen bestimmt schon seit zwei Jahren geschlossen. Mist. Immerhin hörte es auf zu regnen. Lagecheck … kein Campingplatz in der Nähe … wir fahren die Route weiter, entweder ein wilder Campingplatz oder eine Pension oder ein
Hotel. Mal gucken wer gewinnt. Es wurde ein wunderhübscher Campingplatz mit schöner Aussicht in einem Olivenbaumhain. Nett, man darf ja auch mal Glück haben.
Unsere weiteren Ziele für Italien:
Die nächsten zwei Tage haben wir ein Hotel in Rom gebucht. Geplant sind das Kolesseum, das Panteon, der Trevi-Brunnen, das Forum Romanum vielleicht und natürlich mit den Rollerfahrern im römischen Verkehrsstrom um die Wette fahren.
Neapel Altstadt und der Markt Porta Nolana
Ruinen Von Herculaneum
Amalfi-Küste
Ätna
Palermo …. ?
Trapani als Fährhafen für die Überfahrt nach Sardinien
Unsere Fähre hatte keine Kabinen, also mussten wir uns auf der Fähre einen Platz suchen, wo man sich hinlegen kann. Da waren wir recht erfolgreich. In gewohnter Weise an der Warteschlange am Hafen vorbei und als erster auf die Fähre gefahren. Wir mussten nur mit den normalen Passagieren ohne Fahrzeuge wetteifern. Die sind vor allen anderen an der Grenze abgefertigt worden und hatten einen kleinen zeitlichen Vorteil gegenüber uns. Wir haben trotzdem einen akzeptablen Platz an einem 4er Tisch ergattert. In unserer direkter Nachbarschaft ein größere Gruppe junger Italiener, die in den ersten Stunden recht lebhaft waren. Wir waren mit einer Flasche Wein, einer Tüte Flips und anderen Schweinkram dagegen recht gut gerüstet. Gegen 23 Uhr dann die Isomatten und Schlafsäcke unter dem Tisch ausgebreitet und die Nacht halbwegs geschlafen. Um 7 Uhr sind wir pünktlich in Ancona eingelaufen und wir wurden mit einem schönen Sonnenaufgang begrüsst.
Die Hafenausfahrt gestaltete sich schwierig. Wir haben uns erstmal gründlich verfahren und Ancona einmal großzügig umfahren. Nach dem wir die kleine Bergstrasse gefunden hatten, war diese genau das Richtige für den Start in den Tag. Dann weitete sich die Küste und wir fuhren am Strand entlang, der mit Strassencafes und Zeltplätzen verbaut ist. Da war die Küste Kroatiens doch um einiges netter.
Für uns soll es nun in Richtung Rom gehen, weg von der Küste durch die Region Marken nach den Abruzzen.
Hier endet unser erster Tag in Italien. Die kurze unruhige Nacht auf der Fähre forderte ihren Tribut und wir fuhren zeitig einen Campingplatz an. Der liegt genau in dem Gebiet, in dem noch 2016 das schwere Erdbeben wütete. War es Zufall? Ich empfand die Blicke der am Straßen stehenden Menschen, als ob ich ein Eindringling bin.
Der nächste Kandidat … mangels Werkzeug kann die Helmkamera nicht auf den OP-Tisch. Gestern ist bei dem Regen Wasser in die Kamera eingedrungen. Aktuell trocknen wir noch … vermutlich wird hier der nächste Sterbefall zu beklagen sein …. Wir haben aber noch zwei Kameras. Es werden also noch Fotos auf der Strecke gemacht. – Heute morgen ist dann doch noch geeignetes Werkzeug aufgetaucht, aber erstmal trocken.
Der nächste Patient
Kurz vor der Abfahrt
ohne Offroad geht gaaaar nicht!
Nach der Soca also die Höhlen von Skocjan. Unser erster Weg endet auf einer Wiese, Basecamp sei dank. Mit ein wenig Hirnschmalz und der Verwendung der Hinweisschilder finden auch wir den Eingang zu den Höhlen.
Liebe Balkanreisende (Kerstin und Claus), auch hier kann man sehr gut anhalten. Zu jeder vollen Stunde ist eine Führung. Die dauert zwischen 1,5 und 3 h je nach dem gewählten Programm. Aus unserer Sicht umbedingt empfehlenswert!
Klar, ist auch ein Tropfsteinhöhle, aber die Höhle ist echt gigantisch. Man denkt, man ist in dem Film „der Herr der Ringe“ – „du kommst hier nicht durch“. Echt faszinierend, die Größe und Dimensionen. Teilweise sind noch alte Wege von der Ersterschließung vorhanden. Echt schön und darum mal wieder viele Fotos …
Wir fahren weiter in Richtung Kroatien. Unser Fernziel ist Zadar. Volkers Jacke wartet dort seit Samstag auf seinen Empfänger. Wir wollen noch eine Nacht am kroatischen Mittelmeer verbringen. So der Plan. Anfangs ist sehr viel Verkehr. Alle Campingplätze sind direkt an der Straße, die direkt am Meer entlangführt. Da haben wir keine Lust mehr darauf. Autos, die die ganze Nacht durch das Zelt fahren. Das muss nicht sein. Die Küstenstraße ab Senj ist spitze. Der richtige Belag mit der richtigen Kurvenkrümmung. Es ist auch nicht mehr ganz so viel Verkehr so das man es laufen lassen kann. Es macht richtig Spass … so viel, das wir uns Zadar viel schneller nähern als wir dachten.
Um kurz nach 18Uhr sind wir an der Poststelle und die Jacke war wirklich da. Anprobiert .. passt. Die alte ins Paket und Retoure. Wir machen uns auf zum Fährhafen. Und so heißt es nun: „Bella Italia“
Wir sind in der Nacht nicht von Bären belästigt worden. Es sollen in Slowenien 500 Braunbären existieren. Ein wenig Bammel hatte ich schon. Eigentlich hätten wir unter der Skistation kein Zelt benötigt, aber es ist mir dann schon wohler gewesen.
Den Morgen haben wir in der Bergwelt gestartet. Die Wolken über uns, viel Dunst, wenig Sicht. Die umliegenden Berge waren verschleiert. Dann erklommen wir die Berge und machten den Aufstieg durch die Wolken und plötzlich gucken wir von oben herab. Schön so früh unterwegs zu sein und schön hier in Slowenien.
Von Kraniska Gora aus erklommen wir die julischen Alpen am Prisnak entlang aus. Der Berg Prisank hat ein 50m hohes Fenster – leider ist mein Foto unbrauchbar – und darüber hinaus hat er ein Gesicht im Fels, das wir gar nicht gesehen haben! Von dem lese ich erst jetzt in der Wikipedia. Machmal sollte man sich besser vorbereiten … Knapp 50 Kehren hat der Pass. 20 beim Aufstieg, die alle gepflastert sind. Das nimmt einen ein wenig die Fahrfreude. Und auf der Abfahrt dann die fehlenden 30, alle wunderbar geteert. Man kann hier schnell fahren, man kann aber auch die Aussicht geniessen. Wir haben eine Mischung von Beiden gemacht.
– Liebe Kerstin, Lieber Claus, wenn ihr euren Weg in den Balkan plant, hier ist ein wunderbarer Einstieg. in Richtung des Balkans. –
Und das nicht nur wegen der Passfahrt. Nach dem Pass stößt man auf die Soca. Der Fluss ist kristallklar und wunderschön. Es ist eine Wildwasserstrecke und es führt über eine lange Strecke ein Wanderweg an der Soca entlang. Auf halber Strecke haben wir Mittagspause gemacht, Stuhl und Hängematte aufgebaut. Ich wollte den Kanuten zusehen … leider sind in meiner Wachphase nur 6 vorbeigekommen, dafür hatte ich einen sehr erholsamen Mittagsschlaf.
Es ging weiter über kleinste weisse Strassen, die sich im Verlauf als unbefestigtee Wege entpuppten. Endlich wieder Offroad, hatten wir ja schon lange nicht mehr. Kilometerlang durch den Wald gepest. Als der Weg wieder geteert war, ging es sehr eng zu. Minitunnel sind in den Fels gehauen. Als Moppedfahrer wunderschön, als Autofahrer möchte ich dort nicht unterwegs sein.
Abends dann wieder das übliche Campingplatzgesuche. Der erste zu klein, der zweite scheinbar okay. Wir waren die einzigsten Gäste. Die Dame meinte, das am Morgen alle abgereist seien. Wir haben direkt an der Rezeption das erste Bier getrunken. Beim Zeltaufbau wurden wir dann von Mücken gefressen. Nun konnten wir uns vorstellen, warum alle abgereist waren. Leider war wegen des Hopfenkonsums keine Weiterfahrt mehr möglich.